Antwerpen: Florentina Holzinger «tanz»
An Florentina Holzinger scheiden sich die Geister. Diesmal, in ihrem neuen- Stück «Tanz», sind es weniger die des Publikums. Vielmehr geht es um märchenhafte Luftgeister. Die Wiener Choreografin hat einige Sylphiden überredet, die von Filippo Taglioni und August Bournonville im 19. Jahrhundert gezauberten romantischen Gefilde zu verlassen. Zur Belohnung werden sie nach bester Pop-Manier in akrobatische Stunt-Hexen verwandelt.
Nicht zum ersten Mal umarmt die 33-Jährige das Ballett. Bei ihren Arbeiten «Agon» (2014) und «Apollon» (2018) nahm sie George Balanchine in die Mangel.
Dabei löst sich bei ihr der klassische Tanz in Kampfsport, Gewichtheben, Fitnesstraining, Trashkunst, Groteske, queere Ästhetik, Zirkus und Zauberei auf.
Ihren Durchbruch als eigenständige Choreografin feierte Holzinger nach Ende der Zusammenarbeit mit Vincent Riebeek vor drei Jahren mit der krachenden Show «Body + Freedom». Zwei kleinere Projekte, «Fight Club Dancehall Bolero» und «Insect Train» (mit Cecilia Bengolea) scheiterten, aber schon in «Apollon» gelang ihr eine beeindruckend schlüssige Arbeit.
Diese Schlüssigkeit, und zwar ohne Verzicht auf anarchische Brüche, ist nun bei «Tanz» ein Stück weiter ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Degas à l´opéra
Noch einmal und schon wieder Edgar Degas? Dass die Pariser Oper sich zu ihrem 350. Jubiläum mit dem Musée d´Orsay zusammengetan hat, um ausgerechnet dem Ballettmaler schlechthin eine Ausstellung zu widmen, könnte man einfallslos nennen. Aber noch nie sind so viele Gemälde, Skulpturen und Artefakte aus seinem Atelier zusammengekommen, noch nie so...
Leipzig: Euro-Scene
Es ist die 29. Festivalausgabe, der langjährigen Kuratorin Ann-Elisabeth Wolff. «Parallelwelten» lautet das feinsinnige Motto im 30. Jahr der deutschen Einheit. Ausgestattet mit VR-Brillen bewegt sich das Publikum frei im realen Raum und interagiert mit Tänzern aus einer virtuellen Welt: Die faszinierende Parallelwelt des Schweizer Choreografen...
Er war ein echtes Berliner Kind, der am 5. September 1946 geborene Bernd Dreyer. Und ein geborener Tänzer. Von 1961 bis 1966 besuchte er die Staatliche Ballettschule Berlin, damals noch in der Niederlagstraße. Nach einjährigem Zusatzstudium an der Waganowa-Akademie im einstigen Leningrad ging er 1967 ins Ballett der Deutschen Staatsoper, gewann 1973 beim...