Andrey Kaydanovskiy

Das Wiener Staatsballett ist seine künstlerische Heimat. Für seinen Landsmann Sergei Polunin hat er gerade ein Solo choreografiert. Nun arbeitet er in Moskau mit Schauspielern

Etwas blass, sehr schlank und im blauen Sweater, den er auch ein paar Stunden zuvor für einen russischen Fernsehbericht anlässlich seiner Proben am Moskauer Taganka-Theater anhatte, kommt Andrey Kaydanovskiy zum Gespräch in Wien. An der Donau ist sein Lebensmittelpunkt, weil hier die kleine Tochter und seine Frau zu Hause sind, die charismatische Rebecca Horner, Solotänzerin am Staatsballett, zuletzt in Wayne McGregors «Eden/Eden» zu sehen.

Kaydanovskiy tanzt selbst seit 2007 in der gleichen Kompanie Charakterrollen wie Hilarion und die Hexe Madge, er fällt auch in neueren Stücken von Lightfoot/León, Ekman und Horecna auf. Gelegenheit, sich choreografisch mit dem Staatsballett zu beweisen, bekommt der gebürtige Moskowiter allerdings nicht oft. Nach «Zeitverschwendung» und dem größeren Tanzstück «Das hässliche Entlein» (beide 2013) hatte im April 2017 sein «Feuervogel» an der Volksoper Premiere. Dazwischen ist der an der Bolschoi-Ballett-Akademie sowie in St. Pölten, Stuttgart und Wien ausgebildete Sohn einer Tänzerin und Choreografin und eines bekannten russischen Schauspielers mit dem Deutschen Tanzpreis «Zukunft» als Choreograf ausgezeichnet worden. Zudem hat er für John ...

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Tanz Dezember 2017
Rubrik: Menschen, Seite 24
von Andrea Amort

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