AnaÏs Chalendard
In dieser Spielzeit zeigte die Erste Solistin des Balletts Karlsruhe wieder eine neue Facette ihres unerhört reichen schauspielerischen Könnens. Terence Kohler ließ sie in seiner Neufassung von Marius Petipas «La Bayadère» nicht die Titelrolle der Tempeltänzerin tanzen, sondern ihre so schöne wie verdorbene Gegenspielerin Gamsatti.
Von Chalendards tänzerischem Können mal ganz abgesehen – wenn das nicht bei einer so traumhaft sicheren und ätherisch schwebenden Ballerina absurd wäre! – , besticht sie in dieser schwierigen Rolle, indem sie die Entwicklung von der verwöhnten Tochter eines übermäßig reichen Paschas in eine vor unerwiderter Leidenschaft, Eifersucht und Unglück rasende Liebende, die keinen Ausweg als den Tod sieht, atemberaubend verkörpert. Schon in Kohlers «Anna Karenina» erreichte ihre überraschende und anrührende Gestaltung der Titelrolle eine seelische Tiefe und Kraft, wie sie selten auf Bühnen zu sehen ist.
Die physisch sehr zarte Tänzerin, die schwört, dass sie viel isst und nur die körperliche Arbeit sie so schmal macht, lebt zurückgezogen mit ihrem Freund in einem Haus in Frankreich. Sie wurde 1981 geboren und in Roanne und Marseille ausgebildet. Nach Engagements ...
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John Scott has been a presence – although often unnoticed – on Ireland’s dance scene for some years now. Also often misunderstood, his rattlebag of literary and physical influences has given birth to a vocabulary and form unlike those around him. Small in scale, but large in vision, his recent creations unapologetically mix Ireland’s slickest freelance dancers with...
die zeit vergeht. daran ist nichts zu ändern. zeitkunst ist vergängliche kunst. augenblickskunst.
unwiederholbare tanzkunst. manchmal beklagt man dies in einer gesellschaft, die bücher, partituren, kunstwerke, filme sammelt, nur tanz nicht sammeln kann.
aber auch bücher existieren nur im moment der lektüre, kunstwerke nur im augenblick des betrachtens.
woher die...
Will ich in Tokio Unterricht nehmen in japanischem Bogenschießen, kann ich nicht einfach in ein Studio gehen und loslegen. Ich benötige einen japanischen Bürgen, der für mich spricht, ein gutes Wort einlegt. Nur so erhalte ich die Einladung zu einer Probestunde, die darin besteht, dass ich – im Beisein des Bürgen – den Übenden zuschauen darf.
Zweieinhalb Stunden...