100 jahre eurythmie
«Jeder Text ist tanzbar», glaubt Jo Fabian und ordnet jedem Buchstaben des Alphabets einen ganz bestimmten Bewegungsablauf zu. Vergleichbares hat Rudolf Steiner vor schon hundert Jahren auf Bitten einer Schülerin unternommen.
Der Begründer der Anthroposophie schuf eine Bewegungskunst auf weltanschaulicher Grundlage, die er selbst als «sichtbar gewordene Sprache, sichtbar gewordenen Gesang» bezeichnet hat: «eine aus der Vielschichtigkeit des Menschen heraus entwickelte Bewegung mit physischer, lebendig-energetischer, seelisch-emotionaler und individuell-intentionaler, also sinnerfüllter Qualität», wie Alexander Seeger meint. Mindestens diese vier Aspekte von Bewegung, resümiert der Eurythmie-Dozent an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, spielen in einer eurythmischen Bewegung ineinander. Aspekte, die sich «überall in der umgebenden Welt, zum Beispiel in der Natur und auch spiegelbildlich in der Sprache und in der Musik» wiederfinden.
Die Herkunft
Das klingt komplizierter, als es ist. Tatsächlich hat «Dr. Steiner», wie er in den zeitgenössischen Berichten genannt wird, bei seinem ersten Anfangs- und Grundkurs für die neue Kunst auf einfache Lautfolgen ...
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Tanz August 2012
Rubrik: traditionen, Seite 82
von Hartmut Regitz
...und seine Partnerin Hyun-Jung Wang sind die Sieger des 26. «Internationalen Wettbewerbs für Choreografen» der Ballettgesellschaft Hannover. Mit ihrem Duo «AP15» überholten die beiden Breakdancer alle 17 zumeist aus dem Ballettfach stammenden Konkurrenten und erhielten dafür sowohl den Publikumspreis als auch den ersten Preis der siebenköpfigen Choreografen-Jury....
Peter Jarchow: Gleich mal grundsätzlich: Für mich ist der improvisierende Balletttänzer ein Widerspruch in sich, weil Improvisation im klassischen Tanz unerwünscht ist. Wenn einer im Ballett-Training improvisiert, werden die Pädagogen sehr böse. Umgekehrt gilt das Gleiche: Wenn im Improvisationsunterricht einer anfängt, mit Tendus zu arbeiten, gibt's Ärger....
Auf der Bühne steht eine Garage. Ein Auto. Eine Feuerstelle. Ein Alter liest Zeitung. Die «Junge Welt». Die wirklich junge Welt gehört hier fast zwei Dutzend Roma. Junge Tänzer klettern aus dem billigen Auto mit Mercedesgrill, lackiert in edler Ledertaschenart mit den Initialen der Choreografin. Ältere Musiker treten cool aus der Garage, sicher keine Typen, denen...