Tanzpreis 2010
Diese Stimme. Sie schwebt im Raum, überlagert die Musik. Es ist die Stimme einer nicht mehr jungen Frau, die persönlich und unverstellt von ihrem Leben erzählt, einem Leben, das untrennbar mit dem Tanz, vor allem mit dem Ballett in Stuttgart, verbunden ist. In Bridget Breiners 2007 entstandenem Stück «Zeitsprünge» spielte Georgette Tsinguirides eine akustische Hauptrolle.
Sie war das «missing link» zwischen dem Ort der Aufführung – einer Ausstellung mit Bildern, Zeichnungen und Entwürfen des Künstlers Willi Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart – und deren Anlass: ein Auftragswerk, das zum einen Baumeister, zum anderen das 1950 in Stuttgart uraufgeführte Ballett «In scribo satanis» von Osvald Lemanis zu Musik von Otto-Erich Schilling und zum dritten die Schüler der John Cranko-Schule zusammenbringen sollte. Aus diesem theoretischen Konzept machte Georgette Tsinguirides, der am 27. Februar der «Deutsche Tanzpreis» verliehen wird, eine sinnlich-sinnhafte Verbindung.
Die gebürtige Stuttgarterin sollte eigentlich persönlich in «Zeitsprünge» auftreten, erzählt Breiner – und wer Tsinguirides’ Auftritt als Amme in John Crankos «Romeo und Julia» erlebt hat, wird das sofort plausibel finden –, ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Das könnte Sie auch interessieren:
Was ist Choreologie?
Valentina Savina und Alexander Chmelnitzy sind von allen Ballettmeister-Pflichten für das Staatsballett Berlin befreit – und damit nicht mehr den Demütigungen ihres Vorgesetzten Vladimir Malakhov ausgesetzt. Um beiden den Abgang zu «erleichtern», hatte der Ballettintendant angewiesen, dass sie zuletzt nur noch mit Anfängern proben durften: zweimal pro Woche in...
Bob Curtis aus Mississippi, 1994 nach Österreich übersiedelt, war in gewisser Weise der Doyen der Wiener Tanzszene. Seine hagere Gestalt, sein ebenmäßiges Gesicht, seine Eleganz und Bescheidenheit machten Curtis nach fast 60 Jahren in Wien zum charismatischen Vertreter einer effektvollen Mischung aus afrikanischem Tanz, Ballett und Modern-Dance-Elementen. Bei all...
In London ist einmal im Jahr Flamenco-Olympiade. Die besten Tänzerinnen heißen dort nach wie vor Eva Yerbabuena und María Pagés, dicht gefolgt von Rafaela Carrasco und dem Nuevo Ballet Español. So hoch liegt die Latte für das Highlight danach: die Gala am Ende des «Flamenco Festival London 2010» (13.–27. Februar) am Sadler's Wells Theatre: Hier tritt Belén López...