Mark Morris
Einen gestandenen Choreografen wie Mark Morris als Hoffnungsträger zu bezeichnen, mag manchem als kühn erscheinen. Hochgejubelt hat man ihn Mitte der 1980er Jahre als «Mozart des Tanzes», weil hier einer war, der hoch musikalisch Barockes tanzte und tanzen ließ in einer Zeit, da Musik von Tanztheaterchoreografen allenfalls als Beiwerk benutzt wurde. Ich habe damals diese Meinung nur bedingt geteilt, da Morris in meinen Augen mit vielen Schrittchen die getanzte Mimikry der jeweiligen Partitur herstellte, aber recht eigentlich nicht zum Wesen der Komposition vorstieß.
Was er dann als Ballettchef am Monnaie in Brüssel machte, habe ich zum Teil als ziemlich albern in Erinnerung. Auch seine Stücke für das von ihm geleitete und beförderte White Oak Dance Project hinterließen keinen bleibenden Eindruck. Umso verblüffender war das Wiedersehen mit Morris und seinen fantastischen Tänzern anlässlich eines Gastspiels der Mark Morris Dance Group beim Holland Festival im Amsterdam. Längst nicht nur äußerlich gereift, präsentierte er zwei Choreografien aus den vergangenen vier Jahren, die seine stupende Musikalität bestätigten. Und nicht nur das. Er versteht es nunmehr, mit einer verblüffenden ...
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Wir treffen uns in einem Café, das in der Wiener Kulturszene nicht unbedingt als schick gilt. Dort gibt es einen Tisch, an dem man gut im Raum integriert, aber doch geschützt und für sich sitzt. Zufallsbegegnungen und die daraus resultierenden Ablenkungen sind unwahrscheinlich. Gut so. Wir haben beide nur wenig Zeit.
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