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Canceln oder modernisieren? Das ist auch die Frage, wenn es um «La Bayadère» geht. In Dortmund inszeniert Xin Peng Wang eine bunte Mischung

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Zweiundzwanzig Spielzeiten lang hat Xin Peng Wang beim Ballett Dortmund ein großes, neugieriges Tanzpublikum aufgebaut, jetzt geht der 68-Jährige in den Ruhestand. Sein Abschiedsgeschenk ist die erste moderne «Bayadère»-Inszenierung Deutschlands, eine Mischung aus Teilen des alten Klassikers und neu choreografierten Szenen, aus Marius Petipa und Hollywood, Ludwig Minkus und Ragtime, dramaturgisch manchmal krass daneben, aber von beachtlichem Schauwert.

Beteiligt sind neben 22 Tänzern seines Ensembles das zwölfköpfige NRW-Juniorballett, 13 Gastballerinen, zwei Gastsolisten von Het Nationale Ballet aus Amsterdam, darunter ein Weltklasse-Solor, und eine vom Berliner Staatsballett recycelte Edelausstattung Jérôme Kaplans: Es ist ein aufregender Abend.

Wang verlegt die Handlung nach Hollywood, wo das Ballett «La Bayadère» verfilmt wird. Er überblendet das Liebesdreieck aus der alten indischen Geschichte mit der gleichen Konstellation – zwei bereits romantisch involvierte Filmstars und eine unschuldige Newcomerin. So kreiert er ein Stück im Stück und kann das Pathos der altbekannten Handlung zwar noch als solches in Szene setzen (wir befinden uns im Stummfilm der 1920er-Jahre), schiebt ...

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Tanz Februar 2025
Rubrik: Produktionen, Seite 10
von Angela Reinhardt

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