Der letzte Tanz

Immer mehr Clubs schließen. Steht damit ein wichtiger Aspekt der Tanzkultur vor dem Aus?

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Im vergangenen Herbst zog eine Schockwelle durch Berlin: Das «Watergate» kündigte an, zum Jahreswechsel zu schließen. Für Menschen, die nicht tief in der Clubwelt bewandert sind, eine kurze Einordnung: Das «Watergate» war ein auf House spezialisierter Club auf zwei Etagen am Spreeufer in Kreuzberg. Bezüglich Clubs ist es natürlich so, dass die Szene fragil ist, immer in Bewegung – ein Laden macht zu, ein anderer auf. Was grundsätzlich nicht falsch ist, hier allerdings am Thema vorbei zielt.

Denn: Das «Watergate», gegründet 2002 und 2009 vom britischen «DJ Magazine» zu einem der zehn weltweit besten Clubs gekürt, war nicht irgendein Club, das «Watergate» war Teil der Identität Berlins als Nachtleben-Hotspot. Vergangenes Frühjahr hatte die UNESCO entschieden, die Berliner Techno-Kultur als immaterielles Kulturerbe zu würdigen, auch wegen wegweisender Orte wie das «Watergate» einer gewesen ist. Wenn solch ein Leuchtturm schließt, dann zeigt das: Es ist etwas ins Rutschen geraten.

Stotterndes Nachtleben
Und zwar in mehrfacher Hinsicht. Nachtleben, das ist nicht nur Kultur, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor, zumal in einer stark touristisch geprägten Stadt wie Berlin. Durchtanzte ...

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Tanz Februar 2025
Rubrik: Report, Seite 56
von Falk Schreiber

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