Abgetaucht
Es läuft gut für Wayne McGregor. Gerade wurde dem Mittfünfziger angetragen, nach vier Jahren als Kurator der «Biennale di Danza» in Venedig zwei weitere Jahre dranzuhängen. Selbstredend sagte er zu. Daheim in London tummelt sich der Liebhaber Künstlicher Intelligenz (KI), getanzter Mikrobiologie und Neurologie im Metaverse.
Die von ihm angestoßenen Begegnungen zwischen Tanz und wissenschaftlicher Forschung, vertreten durch Biolog*innen, Mediziner*innen und KI-Entwickler*innen, erkunden seit drei Jahrzehnten, wie Bewegungskunst und hypermoderne Technologien einander neue Möglichkeiten eröffnen. Dass sich der Brite selbst mit Avataren blendend versteht, ist spätestens seit «ABBA Voyage» klar: McGregor ließ die schwedischen Popstars aus dem Vintage-Regal als körperlose Projektionen auferstehen und zog damit bislang über zwei Millionen Zuschauer*innen an. Im vergangenen Juni hat König Charles III. den Tanzdesigner zum Ritter geschlagen, was ihm den Titel CBE eintrug: Commander of the British Empire.
Von Montpellier nach Hongkong
Wer so strahlt und leuchtet, darf sich frei fühlen und kann auch mal ein Stück riskieren, in dem unendliche Finsternis regiert. In «Deepstaria», das Anfang ...
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Tanz November 2024
Rubrik: Produktionen, Seite 13
von Thomas Hahn
Ende September konnte ich die NRW-Premiere von «Cranko» besuchen, in der Lichtburg Essen. Ganz großes Kino! Im größten Kinosaal Deutschlands, in der Kathedrale der Lichtspielkunst, ein Film über das Ballettwunder von Stuttgart. Eine Reise zurück in die alte Bundesrepublik, in der Stuttgart zum Epizentrum des Tanzes wurde, das später – siehe John Neumeier, Jiří...
«SISTA DANSEN» IN STOCKHOLM
Wer Tanz nur als überschäumende Lebensfreude interpretiert, der hat etwas nicht verstanden. Man muss nämlich gar nicht auf die offensichtlichen Beispiele «Giselle» und «Romeo und Julia» blicken, um zu erkennen, dass Tanz auch immer etwas mit dem Tod zu tun hat. Die Ausstellung «Sista Dansen» im Stockholmer Dansmuseet beleuchtet diesen...
OSCAR
Wenn Christopher Wheeldon am anderen Ende der Welt choreografiert, ist Europa normalerweise außen vor. Hier ist es dankenswerterweise anders: Am 19. November streamt das Australian Ballet Wheeldons neueste Kreation «Oscar», die das Leben des Dichters Oscar Wilde mit Figuren und Bildern aus seinen Werken kreuzt. (Foto: Christopher Rodgers-Wilson) So wird...