Benoit Swan Pouffer «Peaky Blinders: The Redemption of Thomas Shelby»
Ganz schön riskant, dass sich die Londoner Rambert Dance Company an eine getanzte Interpretation der beliebten TV-Serie «Peaky Blinders» gewagt hat. Immerhin adressiert man damit die eingefleischten Fernsehfans (die womöglich keine ausgemachten Tanz-Liebhaber sind) oder aber ein Publikum, das vielleicht gar nicht weiß, wer die Figuren sind, und daher einfach nur einen unterhaltsamen Tanzabend erwartet. Man muss der Kompanie zugutehalten, dass sie gerade nicht den Fehler begangen hat, sich den beiden genannten Publikumsfraktionen anzudienen.
Stattdessen ist es Ramberts Künstlerischem Leiter, Benoit Swan Pouffer, und dem «Peaky Blinders»-Schöpfer Stephen Knight gelungen, gemeinsam 24 einstündige Episoden (vertanzt werden nur die ersten vier von sechs TV-Staffeln) zu einer rund zweistündigen Tanztheater-Fassung einzudampfen.
Damit von der Serie Unbeleckte die Orientierung nicht verlieren, gibt eine Sprecherstimme (Benjamin Zephaniah, der im TV den Jeremiah spielt) gelegentlich kurze Plot-Zusammenfassungen. In Teilen ist die Story klar nachzuvollziehen, anderswo musste sie zwangsläufig arg gestutzt werden. Wie im Fernsehen sind die Kostüme (dank Ramberts Designer Richard Geller) ...
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Rubrik: Kalender, Seite 40
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