Menschlichkeit
Nach 50 Jahren kreativer Arbeit in Hamburg hat John Neumeier ein einzigartiges Tanz-Universum aufgebaut: eine weltbekannte Compagnie, eine Schule, eine Jugendcompagnie, ein bedeutendes Choreografie-Œuvre und eine umfangreiche, faszinierende Tanzkunst-Sammlung, die – ergänzt um Bibliothek und Memorabilia-Archiv – seine Stiftung ausmacht. Das war, und das ist.
Es ist interessant, über die Frage nachzusinnen, was war, was ist und was sein wird – mit Blick auf die Sammlung an Schätzen in der Stiftung.
Anhand der Objekte erhält man Einblicke in das Leben früherer Künstler, in wichtige und denkwürdige Ereignisse, aber auch in alltäglichere, «normale» Begebenheiten menschlicher Erfahrungen. Vielleicht kann dies uns helfen zu verstehen und einen Blickwinkel einzunehmen – nicht nur mit Bezug auf das, was war, sondern auch auf das, was ist und was beständig bleibt oder sich anpasst, und was überdauert.
Johns Wunsch und Überzeugung entsprechend, lebt sein choreografisches Werk durch die Tänzerinnen und Tänzer weiter, die seinen Figuren und Balletten Leben einhauchen. Wenn man sich diese Ballette anschaut – schon jetzt mehr als 170 –, dann ist die Spanne an Stilen, Gattungen, Musik nahezu ...
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Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: John Neumeier, Seite 122
von Gigi Hyatt
Für Nicht-Frankfurter*innen ist schwer zu ermessen, was William Forsythe für Frankfurt war. 32 Jahre lang prägte er das Tanzleben der Stadt, erst mit dem Ballett Frankfurt, dann mit der Forsythe Company, einer Verbindung aus fester und freier Struktur, angedockt an die Städte und Länder Frankfurt/Hessen und Dresden/ Sachsen. Mitglieder seines Ensembles waren...
Für mich ist John Cranko einfach zeitlos. Obwohl seine Choreografien über ein halbes Jahrhundert zurückreichen, fühlt es sich immer wieder neu an, wenn ich seine Stücke tanze, und es ist auch unglaublich erfüllend. Er war ein Visionär, und es ist bewundernswert, wie er die Tanzwelt verändert, revolutioniert und geformt hat, indem er so viele Künstler*innen – von...
An den Ballettschulen und Theaterhäusern herrscht business as usual, Premieren neuer Ballette eingeschlossen, die nicht auf Tournee gehen können. Europäische Choreografen und Choreografinnen arbeiten nur vereinzelt im Land. Für volle Häuser und wohlwollende Kritiken sorgte Ende März die Premiere der Rekonstruktion von Marius Petipas «Tochter des Pharao»,...