Frankreich

Neue Köpfe allüberall: Der französische Tanz steckt mitten in einem größeren Umbruch – mit Chancen und Risiken

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Die Banlieues brennen und tragen ihre Wut bis in die Innenstädte. Und plötzlich erwarten Kommentatoren mit gespielter Entrüstung Stellungnahmen aus der Kultur, wenn nicht Hilfestellung für die Politik. Die kürzt der Kultur seit einiger Zeit regelmäßig die Subsidien. Und der Tanz steckt ohnehin gerade mitten in einem Umbruch: Neue Köpfe überall, mit Chancen und Risiken.

Rachid Ouramdane gestaltet als Leiter des Chaillot-Theaters gerade seine zweite Spielzeit, während am Centre Chorégraphique National (CCN) im Pariser Vorort Créteil Mehdi Kerkouche das Erbe von Mourad Merzouki antritt, um das Tik-Tok-Zeitalter einzuläuten. Und Aina Alegre, frisch eingeschworen am CCN Grenoble, führt als Choreografin die Kodirektion mit einem Tänzer ein, stellvertretend für alle anderen Berufsstände an einem Tanzhaus. Zusätzlich laufen in absehbarer Zeit noch zahlreiche Mandate an den insgesamt 19 CCN aus, sodass man gespannt auf weitere neue Ideen und Wege sein darf und sich gleichzeitig fragen muss, ob genügend Talente in der Tanzlandschaft zu finden sind. Dass in Créteil mit Kerkouche jemand eingesetzt wird, der kaum über Erfahrung in der Leitung einer Kompanie verfügt, erscheint dabei als das ...

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Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: Parkett international, Seite 155
von Thomas Hahn

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