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Die DAO-Graswurzelbewegung will mit intelligenter Software alte Hierarchien aushebeln

Support von oben: Selbst das Goethe-Institut unterstützt sogenannte «Decentralised Autonomous Organisations» (DAO). Inspiriert wurde diese Organisationsform durch digitale Technologien wie Kryptowährungen, die frei vom Einfluss aller Banken, Regierungen und Aktionäre funktionieren. Dieses Konzept ist für die Kunstszene durchaus interessant, denn auch Theater, Museen, Orchester, selbst die Freie Szene, leben nur sehr bedingt in unabhängigen Strukturen.

Bei aller vermeintlichen Kunstfreiheit sind sie abhängig von Regierungen und deren Budgets, was, wie immer, Vor- und Nachteile mit sich bringt. Neben einer gewissen finanziellen Sicherheit für die Mitarbeitenden sind Theater oft genug auch den Gesetzen der Geldgeber unterworfen, sprich: Sie sind behördenähnliche Gebilde, die nur zu einem Bruchteil aus Kunstschaffenden bestehen. Die von der Politik eingesetzte Leitung ist mehr oder minder genötigt, Druck von oben nach unten weiterzugeben und politische Erwartungen zu erfüllen. DAOs denken gegen diese Tatbestände an. Ihrem Wesen nach sehen sie sich als kollaborative Mitstreiter und funktionieren vielfach eher nach dem Prinzip des Hackathons, also einer Veranstaltung mit dem Ziel, den ...

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Tanz Jahrbuch 2022
Rubrik: Vermessung des Tanzes, Seite 111
von Arnd Wesemann

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