Ärger hinter den Kulissen
Erfolgreich und gescheitert zugleich! Anne Teresa De Keersmaekers erste Pariser Opernregie begeistert Tanzkenner, verärgert – trotz exzellenter Sänger – das Opernpublikum und lässt die Tänzer des Ballet de l’Opéra gefrustet zurück. Denn die Choreografin hat aus Mozarts «Così fan tutte» mehr oder weniger ein Werk ihrer eigenen Truppe Rosas gemacht.
Die Idee ist reizvoll: Fiordiligi, Dorabella, Despina, Guglielmo, Don Alfonso und Ferrando werden bei De Keersmaeker wie immer von Sängern gespielt, aber zugleich durch Tänzer gedoppelt.
Diese verkörpern die heimlichen Gefühle und Absichten sowie das Unterbewusstsein der Figuren, sie sind in der Weite des Bühnenraums unterwegs und doch an ihren Rollenzwilling gebunden. Indes hat Opéra-Generaldirektor Stéphane Lissner ursprünglich eine noch ehrgeizigere Idee verfolgt: Die Rosas-Besetzung sollte alternierend mit Opéra-Tänzern im Palais Garnier auftreten. Und wirklich reiste ein Sextett – Vincent Chaillet, Juliette Hilaire, Miho Fujii, Camille de Bellefon, Alexandre Gasse und Adrien Couvez – von Paris nach Brüssel und begann mit De Keersmaeker zu proben. Bis die Choreografin unvermittelt die Reißleine zog, nichts ging mehr. Warum, erfuhren ...
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Tanz März 2017
Rubrik: Produktionen, Seite 11
von Thomas Hahn
gesellschaftstanz
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