cinderella
Dank seiner auffallenden Choreografien für das Balletto di Toscana war Mauro Bigonzetti bereits Mitte der 1990er-Jahre zum Gesprächsthema der italienischen Tanzszene geworden. 1996 gelang ihm mit «Kazimir’s Colours» eine interessante Malewitsch-Hommage, eine der ersten Auftragsarbeiten, die Reid Anderson für das Stuttgarter Ballett vergab. Was den Rückschlag ausglich, den der damals 34-Jährige im Jahr davor auf der ehrwürdigen Bühne der Mailänder Scala erlitten hatte.
Man hatte ihn eingeladen, ein abendfüllendes Ballett auf der Grundlage von «Le Streghe di Venezia» (Die Hexen von Venedig), einer Geschichte des renommierten Bühnenbildners Beni Montresor, zu erarbeiten – zu einer Komposition von Philip Glass. Das Ergebnis fiel indes enttäuschend aus. Auch in den Folgejahren blieben Bigonzettis Arbeiten mit den Tänzerinnen und Tänzern von La Scala eher glanzlos: ein kurzes Stück zu Musik von Nino Rota ebenso wie die Wiederbelebung seines ursprünglich für das Balletto di Toscana geschaffenen Welterfolgs «Mediterranea», der in Mailand nicht mehr richtig zünden wollte. Kein Wunder also, dass der jüngste Scala-Auftrag, der an Bigonzetti erging – eine «Cinderella»-Neuproduktion mit ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Februar 2016
Rubrik: Produktionen, Seite 14
von Silvia Poletti
im märz: die tanzplattform______
Zwölf zeitgenössische Tanzstücke aus deutscher Produktion hat die zwölfte «Tanzplattform Deutschland» von ihrer Jury ermitteln lassen. Zwölf Choreografien, die nicht alleine bleiben, weil im Rhein-Main-Gebiet diesmal zeitgleich ein Showing der regionalen Szene stattfindet. Der Gastgeber, das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt,...
Wie nützlich soll – oder darf – Tanz sein? Fast gleichzeitig zu zwei Kongressen, die sich Ende vorigen Jahres in Berlin mit dem Trend zum «Nützlichen» im Bereich des Theaters befassten (s. auch «Theater heute» 1/16), stellt der Genfer Choreograf und Tänzer Foofwa d’Imobilité die Frage des Nützlichen und des Unnützen in den Raum des Tanzes. Bis 2017 und damit...
Prags 1873 eröffnetes, heute tadellos erhaltenes Ständetheater ist mit dem Plüsch seiner taubengrauen Tapisserien und den prunkvollen Balkonen ein nahezu idealer Aufführungsort für die «Valmont»-Produktion des Balletts des Nationaltheaters. Keine Frage: Die Adaption von Choderlos de Laclos‘ «Les Liaisons dangereuses» (1782) ist ein ambitioniertes Unterfangen. Es...