julie kent
Pirouetten in gerüschten Tutus, romantische Liebesgeschichten mit schönen Prinzen, Ende gut, alles gut – viele Mädchen träumen davon, und die junge Julie Cox aus Bethesda war da keine Ausnahme. Als sie 1985 an die Schule des American Ballet Theatre (ABT) kam, hätte das Timing kaum glücklicher sein können: Mikhail Baryshnikov führt gerade Castings für seinen Film «Dancers» (1987) durch, der die Geschichte von «Giselle» spiegelt, erzählt als Verrat eines Regisseurs an einer Ballerina.
Julies anmutiges Gesicht, in zahlreichen Close-ups festgehalten, erinnert fast schon an die Venus von Botticelli. Von der Ballett-Ikone Baryshnikov auf die Leinwand gebannt, verfügte sie damals über sämtliche Ingredienzen für eine drei Jahrzehnte währende Karriere – und Partien, die von der Zuckerfee im «Nussknacker» bis zu Hagar in Antony Tudors «Pillar of Fire» ein breites klassisches Repertoire abdecken. Den Namen, den ihr Baryshnikov damals vorschlägt, sollte sie bis heute beibehalten: Julie Kent.
Mikhail, der Wegbereiter
Mikhail Baryshnikov ist Julie Kents künstlerischer Taufpate. Er hat sie im Abspann des Films gesondert genannt. Sie spielte die Rolle seiner neuesten romantischen Entdeckung, lernt ...
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Tanz Juni 2015
Rubrik: menschen, Seite 26
von Merilyn Jackson
hieß Jérôme Bels Inszenierung mit den Akteuren des Zürcher Theater Hora (tanz 7/12): ein Gipfelpunkt des «Theatertreffens 2013», samt Kampfaufruf: «disabling the theatre». Knappe zwanzig Jahre nach Entstehung solcher Mixed-Abled-Kompanien wie Candoco in England, DIN A 13 in Köln und eben dem 1993 ins Leben gerufenen Theater Hora, fragt Jérôme Bel stur Namen, Alter...
Der Choreograf Serge Lifar nannte sie «eine der größten Ballerinen aller Zeiten». Der Kritiker Walter Terry adelte sie zur «Callas des Balletts». Rudolf Nurejew gestand ihr, nachdem er sie als Kitri gesehen hatte: «Ich habe geschluchzt», denn «Sie haben ein Feuer auf der Bühne entzündet.» Die Schauspielerin Ingrid Bergman staunte: «Sie haben göttliche Hände.»...
Den Titel von Angélica Liddells Performance, die zuletzt im Frankfurter Mousonturm gastierte, kann man sich nicht merken, den muss man aufschreiben: «Primera carta de San Pablo a los Corintios. Cantata BWV 4, Christ lag in Todesbanden. Oh, Charles!». Es ist der dritte Teil ihres «Auferstehungs-Zyklus». Es geht um Hände. Hände haben mit Oberflächen zu tun und mit...