Der Faun
Ein Faun kommt dieser Tage selten allein. Acht Jahre ist es her, dass eine bunte, illustre Truppe um Boris Charmatz für das Quatuor Albrecht Knust in «... d’un Faune (éclats)» das Stück aus dem Blickwinkel des Interpreten rekonstruierte. Es war ein Anstoß für die zeitgenössische Szene, sich verstärkt mit Nijinskys revolutionärem Werk auseinanderzusetzen. Im 21. Jahrhundert hat sich der Faun nun zu einem geselligen Wesen entwickelt, das sich kreuzt und mutiert und einen historischen Faden dort aufnimmt, wo man es kaum erwartet hatte: bei Nijinskys Homosexualität.
Im Juli 2008 folgte binnen eines Wochenendes der nächste Höhepunkt. Auch Raimund Hoghe komplettierte bei Montpellier Danse nachträglich den Titel des Knust-Quartetts. «L’Après-midi» heißt sein Solo für Emmanuel Eggermont. Olivier Dubois eröffnete unterdessen in Avignon die Reihe der choreografischen Beiträge mit «Faune(s)».
Es reicht eben nicht mehr, Nijinskys Original zu rekonstruieren und sich vor
Rudolf von Laban für dessen Notation zu verbeugen. Der 1912 so revolutionäre Quickie dient heute als Sprungbrett und Inspiration. Kein Hauch des Skandalösen umgibt mehr die erotischen Anspielungen Nijinskys, die Kostüme von Léon ...
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Itzik Galili gibt seine Kompanie Galili Dance auf. Mit seinem letzten Programm «Mirage» verabschiedet er sich nach elf Jahren aus Groningen. Die Kompanie bleibt weiter als Noord Nederlandse Dans unter der neuen Leitung von Stephen Shropshire bestehen. Der gewohnte Zusatz Galili Dance fällt für die Kompanie der drei holländischen Nordprovinzen jetzt weg. Denn...
Schon seit Tagen keinen Satz geschrieben, mir wird ganz flau, wenn ich nur daran denke. Er grimmt. Und ich kriege plötzlich Hunger. Na gut. Es geht los. Direkt aus den Eingeweiden. Voll unter die Gürtellinie.
Der Bauch. Rund oder flach? Der kleine Globus. Fröhliche Wölbung. Mächtiges Fleischgebirge. Oder eine Ebene? Speckfreie Dürrezone? Kinderteller? Kugel oder...
Something or someone’s got “legs.” It’s a turn of phrase that simply means a person or thing is worthy and has staying power. In that respect, Édouard Lock’s got legs. Otherwise, let’s just say that, on the surface, the topic of legs in dance can seem sexy, or sexist. Depends on your perspective. And I’m all too aware how any term can brand someone, particularly in...