Ulf Gadd
Ulf Gadd hat nicht immer Schwein gehabt. Vielleicht ging er deshalb auf Bali unter die Schweinezüchter. «Schweine werden immer geschlachtet», sagte der erfolgreiche Direktor des Göteborg Ballet vor zehn Jahren in ballet-tanz: «Wenn einer geboren wird, zwei heiraten, jemand stirbt. Ein gutes Geschäft vor allem in armen Gegenden.» Acht Jahre lebte er auf Bali, bevor er 1996 noch einmal kurz nach Göteborg zurückkehrte.
Just an seiner Geburtsstätte entstand das neue Opernhaus, für das er so lange kämpfte: erst als Tänzer, später als weltweit gefragter Choreograf des «Wunderbaren Mandarin». Er schuf so attraktive Ballette wie «Kalevala», «Armageddon» und «Der Ring»: große Stücke, die nicht nur sein Wissen, sondern seinen Wagemut verraten.
Ohne den hätte er als angehender Tänzer in dem einst körperfeindlichen Göteborg gleich kapitulieren können. Gadd ging nach Stockholm, wo er zum Solisten avancierte, und von dort nach New York zum Harkness Ballet, das 1975 Konkurs anmeldete. Göteborg wurde für Gadd erst wieder interessant, als unter Conny Borg am Opernhaus eine professionelle Kompanie etabliert wurde. Er blieb unverhältnismäßig lange, bis 1988. Zwei Jahre zuvor fiel ihm in New York ...
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