frédérick gravel
Seine Studienabschlussarbeit schrieb er über die Rolle des Tänzers in der demokratischen Gesellschaft. Auch auf der Bühne zeigt er, dass er denken kann. Seine Produktionen sind hybride Ereignisse, sie oszillieren zwischen Tanzperformance und Live-Konzert, verbinden konzeptuellen Zugriff mit filigraner Tanzarbeit. Der Kanadier kann Choreografie, Tanz, Musik, Licht, er textet hintergründig und konferiert aufs Charmanteste.
Dabei steht er im Hintergrund zwischen den Instrumenten, Mischpulten und Musikern seiner Grouped’ArtGravel ArtGroup/GAG, die für den Sound sorgen, mal bardenmäßig klampfen, mal in die Tasten hauen, dass es dröhnt, oder elektronische Soundscapes pulsen lassen. Geboren ist Gravel in Montréal, und man stellt sich gerne vor, dass er – wie zu lesen ist – in einem Haushalt auf dem Land aufwuchs, mit tanzender Mutter, Künstler-Brüdern, Musik, Büchern und Sport. Er studierte dann an der Fakultät für Tanz an der Université du Québec, tauchte in die heimische Szene ein und wurde Schützling von Daniel Léveillé Danse.
Seit 2009 entstanden «Gravel Works», «Tout se pète la gueule, chérie», «Mutantès» und zuletzt «Usually Beauty Fails», eine Hommage an Schönheit, Liebe und Pop, ...
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Tanz Jahrbuch 2014
Rubrik: die hoffnungsträger, Seite 157
von Katja Schneider
Welche Wünsche hat man an den Tanz, und wer ist geeignet, diese zu erfüllen? Was suchen wir allabendlich auf der Bühne? Ein Stück von der Freiheit, eine wirklich gute Idee, ein Bild für den nächsten nächtlichen Albtraum? Und wer kann gar die Fahne der Hoffnung tragen – oder ist es eine Fackel? Wenn jemand für die Hoffnung einstehen kann, dann wohl das...
Seit einigen Jahren schaut sich das Mariinsky-Theater verstärkt auch außerhalb von Sankt Petersburg nach Top-Tänzern um, und einige dieser Auserwählten haben für ziemlichen Wirbel gesorgt. Zwar sind sie den Absolventen der Waganowa-Akademie in nichts überlegen, doch ihr Stil ist erfrischend anders. Die spannende Frage, die sich derzeit der Beobachterin stellt, ist:...
Das passiert viel zu selten: dass sich ein Balletttänzer wie Robert Robinson raus aus dem geschützten Raum der Staatstheater wagt. Der Brite tanzt erst die zweite Saison in der Gruppe des Stuttgarter Balletts. Und doch fühlt es sich an, als sei der schlaksige Kerl schon viel länger in town. Das liegt daran, dass der 21-Jährige häufig auf der Bühne zu sehen ist;...