the good side of pain
Das Verhältnis zum Schmerz: Aus Sicht der Tänzer ist es ein fortwährender Dialog. Die «gute» Seite des Schmerzes gestattet dem Körper, an seine Grenzen zu gehen, ohne Schaden zu nehmen, indem der natürliche Abwehrmechanismus des Körpers respektiert, nicht ignoriert wird.
Untersucht man das Verhältnis von Schmerz und Tanz, so ist es hilfreich, die jüngste Definition von «Schmerz» anzuerkennen, die von der führenden Instanz auf diesem Forschungsgebiet, der International Association of the Study of Pain (IASP), formuliert wurde: «Schmerz ist eine komplexe Empfindung, die sich als unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung im Zusammenhang mit tatsächlichem oder potenziellem Gewebetrauma äußert oder mit den Begriffen eines solchen Traumas beschrieben wird.» Dieses vitale körperliche Signal zur Vermeidung tatsächlicher oder empfundener Gefahren dient als äußerster Ausgleichsmechanismus auf der Suche nach dem Weg des geringsten Widerstandes beim Anstreben jener höchsten physischen oder emotionalen Vollendung, die im Tanz verlangt wird.
Das Gehirn verspätet sich
Schmerz ist der ultimative Lehrer. Er hält das Nervensystem und die Ambition der Tänzer im Gleichgewicht. Dasselbe ...
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Tanz Mai 2014
Rubrik: praxis, Seite 66
von Peter Lewton-Brain
Jean-Christophe Paré kennt das Metier aus fast jeder erdenklichen Perspektive. Er gehörte dem Pariser Opernballett an, wäre beinahe danseur étoile geworden, entschied sich aber in den 1980er-Jahren dafür, seine Energie im Rahmen der Groupe de recherche chorégraphique zu investieren. Ab 1990 wandte er sich dem zeitgenössischen Genre zu und wurde Pädagoge, danach...
newcomer_________
emma daniel
So kann man sich täuschen. Auf den ersten Blick erweckt Emma Daniel den Eindruck, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Bewusst ungelenk wirkt sie zunächst in «RechtsRadikal» von Christoph Winkler, ein Mädchen mitten in der Pubertät: noch etwas verpuppt und sich ihres Selbst keineswegs sicher. Erst die Zuwendung der anderen Frauen...
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