darmstadt: Mei Hong Lin: «Camille»
Es ist ihre letzte Spielzeit in Darmstadt. Mei Hong Lin und einige ihrer besten Tänzer pendeln derzeit zwischen Hessen und Linz, wo sie nunmehr engagiert sind. Das Darmstädter Rest-Ensemble wird im Sommer mit Wiesbaden fusionieren. Die zerrissene Doppelstruktur ist kompliziert, die Abwicklung schwierig.
Mei Hong Lins jüngstes Werk «Camille» steht mithin für den Abschied von Darmstadt und ein wenig auch für den Abschied vom deutschen Tanztheater. Denn Darmstadt ist eines der letzten festen Ensembles, das sich nach dem Tod von Pina Bausch noch in dieser Tradition gesehen hat.
Oft und gern wurde hier auf historische Figuren rekurriert, dieses Mal auf die französische Bildhauerin Camille Claudel (1864–1943).
Ihr Schaffenswahn, ihre Kreativität, die Liebe zu Auguste Rodin, die ewige Konkurrenz zu Rodins Lebensgefährtin Rose Beuret, die Einweisung Camilles in die Nervenheilanstalt – das bietet viel Stoff für einen ebenso kurzweiligen wie dichten Abend. Und Mei Hong Lin würdigt Camille Claudel durchaus auch als Gegenpol zu den üblichen, im Ballett gern behäbiger angelegten Künstlerporträts, etwa Mauro Bigonzettis «Caravaggio» fürs Berliner Staatsballett oder «Michelangelo» von Pascal ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Februar 2014
Rubrik: kalender und kritik, Seite 32
von Natali Kurth
Noch ist der Vorhang nicht ganz gelüftet, aber zumindest Knie abwärts erhascht man einen Blick auf das Ballett. Anjara Ballesteros ist zu sehen, die nicht nur die Clara verkörpert, sondern später auch Cendrillon, La Belle, Juliette. Noch suchen ein paar «Zuschauer» gestikulierend ihre Plätze, da spielt sie schon vor dem Orchestergraben mit einem kleinen Theater,...
app_________
dot dot dot
Was sucht der Mensch im iPad? Content. Inhalt. Und natürlich das genaue Gegenteil. In unzähligen Spielen sucht er die Herausforderung, die ihm das echte Leben gerade versagt. Aber es gibt auch eine Art von Anwendung, die vor allem beweisen will, warum ein Tablet noch immer ein neues und frisches Medium sein kann. Klar spielt dabei der Tanz...
Künstlerische Ausbildungsstätten sind geprägt von den Eigenarten und Vorstellungen derer, die an ihnen tätig sind. Im besten Fall gelingt es, dass Studierende befähigt werden, selbst herauszufinden, was an kreativen Möglichkeiten und Qualitäten in ihnen steckt. Dafür braucht es Ermutigung, Professionalität und eine Ausbildungsstruktur, die für solche Entwicklungen...