neue serie: tanz-mode
«Die ganze Welt ist eine Bühne», heißt es in Shakespeares «Wie es euch gefällt», als der melancholische Jacques das Leben in sieben Altersstufen unterteilt. Wenn wir das ein Stück weit wahr werden ließen? Die kleinen Ballerinen in den Konservatorien träumen davon, ihr ganzes Leben dem Tanz zu verschreiben. Für Repetto, 1947 von Roland Petits Mutter Rose Repetto als Tanzschuhmanufaktur gegründet, ist dieser Traum Grund genug, eine Alltagskollektion mit unübersehbarem Ballett-Akzent zu kreieren.
Das Haus diversifiziert sich seit geraumer Zeit, produziert von Sportschuhen über Lederwaren nun eben auch Prêt-à-porter. «La Garde-Robe» heißt der Erstling, in aller Schlichtheit.
Was immer Repetto Neues auf den Markt wirft, der Bezug zum Tanz muss gegeben sein. Denn die klare Linie des Balletts dient der Marke als Image-Lieferant. Werte muss man jedoch vorleben, um sie verkaufen zu können. Die Ballettratten, die an der Stange schwitzen, tun das schließlich genauso, und zwar höchst diszipliniert: Sie brennen für den Tanz, mit Haut und Haar, von morgens bis abends. Selbst auf der Straße tragen sie noch immer einen Hauch von Ballett. Dank Repettos «Garde-Robe» können sie (und selbst ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz Januar 2013
Rubrik: praxis, Seite 72
von Thomas Hahn
In der Tanzgeschichte gibt es eine Zeitrechnung vor und nach dem 29. Mai 1913. Die Uraufführung von «Le sacre du printemps», getanzt von Serge Diaghilews Ballets Russes in der Choreografie von Waslaw Nijinski, katapultierte die Tanz- und Musikwelt endgültig in die Moderne. Igor Strawinskys peitschend-perkussive Streicher und Nijinskis in Reihen, Rauten und Kreisen...
Wahrscheinlich kennen wir alle dieses Gefühl der Unruhe, wenn etwas Unausgesprochenes in uns arbeitet. Wenn die innere Ruhelosigkeit zur Fortbewegung wird. Wann und wo also könnte ein Geheimnis besser gelüftet werden, als bei einem Spaziergang mit dem vertrauten Menschen? Nicht stillsitzend am Küchentisch oder irgendwo in der Öffentlichkeit den Blicken anderer...
nicht auf Schlittschuh-Pirouetten und Skizirkus steht, hat im Januar schlechte Karten: klirrende Kälte draußen, Post-Neujahrs-Depression drinnen – und sämtliche «Nussknacker»- Tröstungen aufgezehrt. Aber diese Nächte! Sternenklar wölbt sich der Himmel und schaut auf uns Menschenzwerglein herab, gerade so, wie es Arnold Schönbergs «Verklärte Nacht» besingt. Philippe...