zweigestirn
Der zierliche grauhaarige Mann parliert englisch, französisch, italienisch sowieso. Sein polyglottes Auftreten verdankt sich gewiss auch dem Umstand, dass er auf seinem die Hundertermarke ansteuernden Lebensweg eine Menge Filmsets gekreuzt hat.
Er besorgte den tänzerischen Feinschliff von Franco Zeffirellis Opernadaptionen, seine Glanzleistung aber lieferte er mit der Veredelung eines legendären Leinwandklassikers: Wenn Claudia Cardinale, Alain Delon und Burt Lancaster in Luchino Viscontis «Der Leopard» walzend übers Parkett schweben und die bis dato festgefügte Welt rundherum ins Wanken gerät, dann ist die Virtuosität dieser Ballszenen maßgeblich Alberto Testa zu danken, dem Tänzer, Choreografen, Kritiker und verdienten Sachwalter der Tanzszene rund um Rom. Was hat dieser Maestro genau mit Alexander und Clotilde Sacharoff zu schaffen? Man wüsste es gern, aber Stella Tinbergens Dokumentation «Poeten des Tanzes», die am 12. März im Kino anläuft, verrät es nicht. Wie überhaupt manches offen bleibt, was sich leichterdings hätte klären lassen. Dennoch ist der knapp neunzigminütige Streifzug durch Leben und Werk der Sacharoffs zunächst einmal ebenso verdienstvoll wie in weiten Teilen ...
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Tanz März 2015
Rubrik: traditionen, Seite 58
von Dorion Weickmann
ausschreibungen_____
«The Solo Dance Contest 2015»
during the «Gdansk Dance Festival 2015». Open for dancers of contemporary dance who have a documented artistic activity or/and are professional dancers with a diploma of dance studies. Participation in the contest for a solo is permitted for solos that are autonomous solo performances, the premiere of which took...
hat den Muskelbau eines 25-jährigen Mannes. Dabei ist sie 70 Jahre alt und eine Furie auf der Bühne von Olivier Dubois. Der französische Choreograf pfercht die einstige Schülerin von Maurice Béjart in eine tief dunkle Kiste. Sie, die Mudra Afrique und später ihre eigene Schule gründete, die École des Sables südlich von Dakar an der senegalesischen Küste, genießt...
Am Anfang war kein Wort. Alles noch ungesagt. Ein Haufen zerknülltes Papier auf der Bühne; darüber hängt tief eine funzelige Brutlampe. Nichts rührt sich, Stühle knarzen, Zuschauer hüsteln. Draußen, um die Alte Feuerwache in Köln herum, tobt das Leben, Kinder rufen, Rockmusik wird auf- und zugedreht. Der Berg hier knistert kaum hörbar. Ein Papier ragt heraus,...