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Malou Airaudo und Jo Ann Endicott teilen ihre Erinnerungen mit Claudia Henne

Man kann nicht über «50 Jahre Tanztheater Wuppertal» reden, ohne immer wieder über Pina Bausch zu reden. «Das gehört alles zusammen: das Stück, das Ensemble, ich.» So zitierte der Tanzkritiker Jochen Schmidt die Prinzipalin in seinem Buch «Tanzen gegen die Angst. Pina Bausch», das 1998 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums erschienen ist. Das ist 25 Jahre später immer noch so. Selbst 14 Jahre nach ihrem Tod ist die Choreografin im Leben, in den Erinnerungen der Tänzerin Jo Ann Endicott allgegenwärtig.

«Als ich angefangen habe 1973, habe ich niemals gedacht, aber wirklich niemals gedacht, dass ich so lange hierbleiben würde. Und für Pina arbeiten. Ich war ja auch so jung. Ich kam aus Australien wie ein Fisch aus dem Wasser und traf diese für mich so wunderschöne Frau. Ihre Erscheinung, ihre Ruhe, ihre Aura, das war eine wahre Liebe von diesem ersten Moment an. Und diese Liebe hat gereicht bis heute. Sonst kann ich nicht verstehen, warum ich 50 Jahre lang … und immer noch hier bin und noch arbeite für die Foundation, für Pina, für die Stücke, für Tänzer.» Und ja, dieses halbe Jahrundert ist auch ihr Lebenswerk. «Inzwischen ja. Weil Pina nicht mehr hier ist, und wir nun die Aufgabe ...

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Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: Pina Bausch, Seite 70
von Claudia Henne

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