Vertrauen
1979. Zum ersten Mal tritt im Théâtre de la Ville in Paris eine unbekannte deutsche Gruppe unter der Leitung einer unbekannten deutschen Choreografin auf. Dieses fremde Ensemble von Tänzer*innen und Schauspieler*innen der «Opera de Wuppertal» aus einer – damals für mich und fast alle anderen – unbekannten deutschen Stadt präsentiert die zwei Stücke «Blaubart» und «Die sieben Todsünden» und provoziert beim Publikum, den Kritiker*innen und anderen Künstler*innen und bei mir extreme Emotionen.
Die völlig fremde Ästhetik teilt die Zuschauer*innen in zwei Lager; die einen sind extrem begeistert, die anderen lehnen es komplett ab. Auch die Tanz- und Theaterkritiker*innen tun sich schwer und können diese unbekannte Form nicht wirklich definieren. Es war etwas völlig Neues und zutiefst Faszinierendes für die gesamte Pariser Theaterwelt. Ich hatte nicht im Geringsten erwartet, dass ich irgendwann in Wuppertal landen würde, aber ich entschloss mich trotzdem am Vortanzen für Pina Bausch teilzunehmen. Als ich 1979 nach Wuppertal zog, bekam ich sehr bald den Eindruck, dass Pina und ihre Tänzer*innen schon ein großes Werk erschaffen hatten. Doch die Entwicklung ging weiter und weiter …
Pina ...
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Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: Pina Bausch, Seite 85
von Nazareth Panadero
Kent Nagano, haben Sie vor Ihrer Begegnung mit John Neumeier eigentlich Ballettaufführungen dirigiert?
Ja, meistens dort, wo ich auch Musikdirektor an einem Theater war, also in Lyon und München. Ich schätze Ballett und Tanz sehr und ich finde es persönlich wichtig, als Chefdirigent in Häusern, die eine starke Opern-, Philharmonie- und Balletttradition haben, auch...
Es ist ein bewölkter Sonntag. Kaum jemand ist auf der Straße, doch in diesem Café haben sich zu viele Menschen versammelt, sodass sie meinen Gedanken keinen Raum lassen. Ich setze mich nach draußen, entschlossen, mich von allen anderen fernzuhalten; ich möchte mich in alten und neuen Gedanken verlieren, mich von ihnen überwältigen lassen. Ein doppelter Espresso,...
Er konnte sich bisher nicht zu Wort melden. Dabei hatte er sich sein würdevoll gealtertes Leben lang nichts zu Schulden kommen lassen. Der Dackel Gustav, der die Erlaubnis hat, seinem Herren Marco Goecke in jeden Ballettsaal zu folgen. Längst tut er das gehbehindert in einer Tragetasche, auch um die Entsorgung seiner natürlichen Bedürfnisse kann er sich nicht mehr...