unter dichten dächern
War die diesjährige Tanzplattform in Frankfurt schlechter als ihre Vorgänger? Nein, sie war sogar ein bisschen besser, was vornehmlich den beiden von festen Häusern beigesteuerten Produktionen zu danken war. Seit der Erstausgabe im Jahr 1994 wurde das Plattform-Programm noch jedes Mal bemängelt, der Schwarze Peter der jeweils verantwortlichen Jury zugeschoben. Nun aber drängt sich der Verdacht auf, dass die freie Tanzszene möglicherweise nicht viel hergibt.
Sollte man jahrzehntelang einer Schimäre aufgesessen sein? Und wenn ja, warum?
Die 1980er-Jahre markieren einen Umbruch in der Wahrnehmung des Tanzes, obgleich dessen Revolutionierung sich in Westdeutschland bereits in den 1970er-Jahren ereignet hatte. 1981 entdeckte Benjamin Henrichs, damals einer der tonangebenden Theaterkritiker, beim Kölner Festival «Theater der Welt» Pina Bausch als bedeutende, als aufrührerische Künstlerin und erklärte dies ausführlich den Lesern der «Zeit». Henrichs‘ Hymne hatte in den Redaktionen Kompetenzrangeleien zur Folge, ob denn nun der Theater- oder der Ballettkritiker für Bausch und Ihresgleichen zuständig sei. Mit den heftigen Bewegungen einer Kunstgattung, deren Protagonisten damals immer noch ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Mai 2016
Rubrik: Ideen, Seite 62
von Eva-Elisabeth Fischer
Ausgerechnet Oldenburg. Nirgendwo in der Republik wird die sattsam bekannte Konstruktion einer Generation «Golf», «Praktikum», «X», «Y» usw. mehr kritisiert als an der hiesigen Uni, durch den Soziologen Marcel Schütz. Und niemand macht der «Generation Y» der Jahrgänge 1980 bis 2000 derart Beine wie Ballettdirektor Antoine Jully. Dabei beginnt der Abend mit jenem...
Freie Tänzer und Choreografen, so ist zu fürchten, fürchten nichts mehr als ihre Freiheit. Zwar finden alle, künstlerische Freiheit sei etwas sehr Schönes. Aber als Basis für die eigene Existenz scheint sie nur wenig zu taugen. Im Tanz sieht man es daran, wie oft das Wörtchen «Freiheit» sich paart mit dem strengen Ausdruck der «Disziplin». Freiheit sei etwas, das...
deutschland
On tour
Hubbard Street Dance Chicago zeigt Forsythes «Quintett», «Cloudless» von Alejandro Cerrudo sowie «A Picture of You Falling» und «Solo Echo» von Crystal Pite: Ludwigshafen, Theater am Pfalzbau, 4., 5. Mai; Remscheid, Teo-Otto-Theater, 8. Mai; Saarlouis, Theater am Ring, 11. Mai; Heilbronn, Theater, 14. Mai
Das Malandain Ballet Biarritz tanzt...