Tero Saarinen
Der Boden ist die Basis. Tief geduckt, die Arme wie Antennen ausgefahren, stecken die Tänzer mit vorsichtig federnden Schritten ihr Terrain ab. «Die Haut ist wach, die Hände sind neugierig, eure Füße sind gierig», ruft ihnen der finnische Choreograf Tero Saarinen zu. Wachheit und innere Ruhe, die Selbstgewissheit eines Tiers auf der Pirsch in der Natur geben das Motiv vor. Obgleich die Vorstellung erst einmal schwerfällt, auf dem weißen Tanzteppich in dem von Neonlicht erhellten Studio beim Tanztheater Bremen Natur erleben zu wollen.
Mit seinem hoch dynamischen, archaisch anmutenden Tanzstil hat sich Tero Saarinen seit 1996 einen Namen gemacht. In seinem zwischen Opferkult und Medientechnologie oszillierenden Solo «Hunt» zu Igor Strawinskys «Le sacre du printemps» begeistert er bis heute als charismatischer Tänzer. «Borrowed Light», Saarinens weltweit wohl bekanntes-tes Stück, das für seine in Helsinki am Alexander-Theater beheimatete Kompanie entstanden ist, greift das religiöse Ritual der nordamerikanischen Shaker-Gemeinde auf, thematisiert die Suche nach der Magie von Glauben und der unbedingten Hingabe an eine Gemeinschaft.
Als gefragter Gastchoreograf für Kompanien wie das ...
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