So sehen Sieger aus
Die Ernennung des Trios (La)Horde als Nachfolger von Emio Greco und Pieter C. Scholten an die Spitze des Ballet National de Marseille (BNM) kommt für die französische Tanzwelt überraschend. Wie konnten drei junge Künstler, von denen keiner eine qualifizierte Laufbahn als Choreograf vorzuweisen hat, sämtliche Mitbewerber ausstechen, darunter auch einige Platzhirsche? Die Antwort lautet: Der Wunsch nach frischem Wind war bei den Entscheidern übermächtig. Und den liefern die drei, radikal.
Wer wie sie neue Wege zu beschreiten versteht, ohne dabei ins Stolpern zu kommen, trifft in Frankreichs aktueller Tanzlandschaft auf offene Augen, Ohren und Herzen. (La)Horde gelingt es glänzend, ohne ästhetische Provokation diverse Randgruppen ins Rampenlicht zu schieben. Sie eröffnen neue Blickwinkel auf Tanz und Körper, und das auf überraschende und unterhaltsame Weise. Wer bietet mehr? Hinzu kommt, dass sie sich bestens zu verkaufen wissen, in ihren Stücken wie im Marketing. Das Konzept für das «Kollektiv» (La)Horde wirkt, als käme es direkt aus einem Designstudio für zeitgenössisches Tanzunternehmertum. Marine Brutti, Jonathan Debrouwer, Arthur Harel und die inzwischen ausgeschiedene Céline ...
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Tanz Juli 2019
Rubrik: Menschen, Seite 24
von Thomas Hahn
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