Serie Tanz-Mode: Nike mit dem Haken dran
Weltmarktführer können sich schlappe Performances offenbar problemlos leisten. Nike zumindest trägt die Nase sehr hoch, seit sich sein Marken-Imperium bis weiter hinter den Ural erstreckt. Schuhe, Trainings-Outfits und Accessoires mit dem Haken-Logo verkaufen sich wie verrückt – wozu noch so was Altbackenes wie Servicefreundlichkeit kultivieren? Wer in Berlin derzeit ein Nike-Erzeugnis begutachten möchte, steht vor verschlossenen Türen: Der Flagshipstore am Tauentzien hat dicht gemacht, die Kundschaft wird bis auf Weiteres per Internet bedient.
Wie lässt sich unter diesen Umständen das neue Hochleistungs-Werkzeug in Augenschein nehmen, das Nike der Tanzwelt zu Füßen legt?
«Studio Wrap Pack» heißt das System, mit dem der Sportausstatter die Tanz-, Fitness- und Yoga-Studios erobern will: eine Art Peeptoe für drunter, drüber eine Lage Fesselbänder mit Basis unter dem Fußgewölbe, Überschuh drüber – fertig. Im Netz sieht das Ding richtig super aus, auch wenn seine Probanden es mit Phrasen preisen, wie sie sonst vornehmlich zu nachtschlafener Zeit aus TV-Dauerspots für aufblasbare Matratzen quillen: «höchster Komfort, natürliches Gefühl». Ein Anruf in der Frankfurter Nike-Zentrale: «Die ...
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Tanz November 2013
Rubrik: praxis, Seite 72
von Dorion Weickmann
So sensibel. So unglaublich behutsam – man fürchtet fast, das feinstoffliche Gewebe, das sich dort auf der Bühne entspinnt, kann die grob-poltrige Realität einer Zuschauerschar kaum aushalten. «Vortex Temporum», ein «Zeitenstrudel», in den Tänzer und Musiker mit überwachen Sinnen, hoch empfindsamen Körpern gesogen werden, hin zu einem Verschwinden, zum Verlöschen...
Mit Begeisterung werfen sie sich auf die Schaumstoffmatten, als hinge ihr Leben davon ab. Zehn Tänzer in sportlicher Kleidung springen, dehnen und trainieren in «The Stages of Staging» von Alexandra Bachzetsis, was die Muskeln und die Stretchbänder hergeben. In der Reithalle der Basler Kaserne meint man den Geruch einer Muckibude wahrzunehmen. Was aussieht wie die...
Die Rippen werden aufgebogen, Sehnen und Bänder weich, die Schambeinfuge weitet sich: Eine Schwangerschaft transformiert den Körper radikal. Für Ballett-Tänzerinnen bedeutet sie eine lange Pause, bisweilen auch den Abschied – obwohl sie sich längst nicht mehr unbedingt zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen. Die Kompanien in Berlin und München etwa...