Sara Calero

Neun Tanzakteur*innen mit den besten Aussichten

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Wie so vielen Kollegen, die ihre neue Direktion mit tollen Projekten antreten wollten, vermasselte auch ihr die Pandemie den Einstieg. Aber Bridget Breiner setzte beim Wechsel von Gelsenkirchen zum fast dreimal so großen Badischen Staatsballett ihre eigenwillige Programmierung fort und gestaltet seitdem einen erstaunlichen Spielplan, der in den Ballettabenden eben nicht die üblichen Verdächtigen zusammenwürfelt, sondern mit Neuentdeckungen, originellen Kombinationen, musikalischen oder inhaltlichen Themensetzungen immer wieder überrascht.

Die durchaus anspruchsvollen Stücke fordern ihre unterschiedlichen Tänzerpersönlichkeiten heraus, Breiner behielt dabei das große Tanzpublikum, das Birgit Keil zuvor in Karlsruhe aufgebaut hatte, und führte es einen Schritt weiter in die Ballettmoderne. Nur wenige Wochen, nachdem endlich ihre lang verschobene «Maria Stuart» Premiere feierte, ein großes historisches Handlungsballett samt Beteiligung des Opernchores, setzte sie einen Jazz-Abend mit Live-Musik und zwei Stunden purem, sinnlos-sinnlichem Tanz aufs Programm, den sämtliche Beteiligten genießen. Dabei entdeckte sie die Choreografin Stina Quagebeur vom English National Ballet für den ...

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Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: Wegweisend, Seite 146
von Justine Bayod Espoz

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