riskantes spiel

Niki de Saint Phalle und ihre Nanas.

Tanz - Logo

«Nana Balloon» wirft ein Bein in die Luft, als wäre das nichts. Als wäre das Fleisch nicht schwer, als riskiere sie nicht, die Balance zu verlieren. Dabei ist ihr Stand ohnehin sehr fragil – nur ein winziger Punkt der Berührung verbindet Körper und gewölbtes Sockelblech. Unbekümmert ist dieser Körper, der Erdenschwere ebenso trotzend wie den klassischen Mustern der Bildhauerei. «Nana Balloon» kennt keine Angst, nicht vor dem Fall und dem damit verbundenen Schmerz, nicht vor den Blicken und dem Gelächter. So viel knallige Selbstbehauptung garantiert Beachtung.

Dafür sorgt auch das Kostüm, rot, blau und weiß geringelt, wie bei einem Artisten.

«Nana Balloon» − eigentlich «Nana au ballon» −, die gleich einen Ball werfen wird, ist eine der vielen Nana- Skulpturen, mit denen Niki de Saint Phalle (1930 bis 2002) ab Mitte der 1960er-Jahre weltberühmt wurde. Sie alle wirken stark, kraftvoll, aktiv, dynamisch, bunt, frech – und wurden so ungeheuer populär. Zugleich sind sie sehr raffiniert, denn die ausgedehnte Oberfläche mit den fröhlichen Mustern überspielt das Überbordende, Wuchernde, ja vielleicht sogar Furchterregende ihrer Leiblichkeit, das Monströse ihrer Dimensionen. Sprechen diese ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Mai 2016
Rubrik: Bewegung, Seite 4
von Katrin Bettina Müller

Weitere Beiträge
camping

Das Centre National de la Danse (CND) im boomenden, nordöstlich gelegenen Pariser Vorort Pantin galt in der Tanzszene lange als träges, teures Monstrum, das künstlerisch nichts abwirft. Als die Kritik sich zum Sturm auswuchs, wehte im Januar 2014 Mathilde Monnier aus Montpellier heran. Sie wurde per ministeriellem Dekret als Leiterin installiert und setzte sich zum...

freiwild

Freie Tänzer und Choreografen, so ist zu fürchten, fürchten nichts mehr als ihre Freiheit. Zwar finden alle, künstlerische Freiheit sei etwas sehr Schönes. Aber als Basis für die eigene Existenz scheint sie nur wenig zu taugen. Im Tanz sieht man es daran, wie oft das Wörtchen «Freiheit» sich paart mit dem strengen Ausdruck der «Disziplin». Freiheit sei etwas, das...

Auditions, Ausschreibungen, Wettbewerbe, Workshops

audition
Ballet du Capitole, Toulouse
is looking for a male soloist for the 2016-17 season. Candidates must have a very high technical level in classical and contemporary dance. Private auditon by invitation only.
Send your application including C. V., photos and DVD or video link only by mail to: secretariat.ballet@capitole.toulouse.fr; deadline: 4 June


fortbildungen

...