paris: Kinkaleri: «Someone in Hell loves You | All!»

Tanz - Logo

Schon seit bald zwei Jahrzehnten ist das italienische Kollektiv Kinkaleri auf Europas Bühnen zu Hause. Ebenso kontinuierlich forscht die Gruppe – zusammen mit Raffaello Sanzio als die älteste ihrer Art in Italien – an der Dekonstruktion des Sprachlichen, immer in der Absicht, die Grenzen der Genres zu sprengen. Auch ihr jüngstes Projekt, «All!», beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Wort, Körper und Tanz. Die Performer deklinieren die Gesten durch wie ein Alphabet.

Das «A» etwa entspricht einem ausgestreckten Arm nach vorn, eine Halsdrehung bedeutet «D», und ein erhobenes Bein beschreibt ein «L». Immer wieder haben Kinkaleri diesen Code benutzt, zuletzt zur kryptografischen Übersetzung kurzer Gedichte von Autoren der Beat Generation wie Jack Kerouac und William Burroughs. Mit «Someone in Hell Loves You» bringt das Kollektiv nun den berühmten Protagonisten der Performance Poetry und Spoken-Word-Begründer auf die Bühne, den New Yorker John Giorno.

Zum dumpfen Klang eines Herzschlags treten in Prato, der Heimatstadt der Truppe, wo die Produktion beim «Contemporanea Festival» Premiere hatte, zwei Tänzer auf, die raumgreifende Bewegungen ausführen – und zwar so, als hätten sie ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Mai 2014
Rubrik: kalender und kritik, Seite 42
von Sergio Lo Gatto

Weitere Beiträge
polka oder patina

Tanzen, dass sich die Balken biegen. So hatte man sich das im Hamburger K3 – Zentrum für Choreographie auf Kampnagel gewünscht. «HEUTE: volkstanzen» heißt der daraus entstandene Abend, der zeitgenössische Choreo­grafie, traditionelle Schule und eine neue urbane Folk- und Tanz-Bewegung zusammenspannt. Natürlich tun sich dabei Widersprüche auf, denn die deutsche...

warschau: Krzysztof Pastor, Emil Wesolowski: «Obsesje»

Einer der besten Beweggründe fürs Ballett ist noch immer eine Obsession. Und geradezu obsessiv hat sich denn auch das Polski Balet Narodowy in den letzten Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Gleich zwei programmatische Produktionen stammen von Krzysztof Pastor, der das Ensemble seit 2009 leitet: «Kurt Weill» und «I Przejda Deszcze». Auch lassen sich der neue...

kalender

_____deutschland

On tour

Cedar Lake Contemporary Ballet aus New York tanzt «Orbo Novo» von Sidi Larbi Cherkaoui: Schweinfurt, Theater der Stadt, 10., 11. Mai; «Grace Engine» von Crystal Pite, «Tuplet» von Alexander Ekman und «Necessity, again» von Jo Strømgren: Fürth, Stadtheater, 15.–18. Mai; Bonn, Theater, 22. Mai; «Violet Kid» von Hofesh Shechter, «Tuplet» von...