one of a kind
«Not my cup of tea». Sich selbst als Professor vorzustellen, als Wissenschaftler, war für Jirí Kylián ein Ding der Unmöglichkeit. Je länger der einstige NDT- Chef indes über ein Forschungsprojekt für Codarts nachdachte, desto verlockender erschien ihm der Gedanke, sein eigentliches Thema, d. h. den Tanz, einmal auf unterschiedlichste Weise zu ergründen.
Nach längerer Bedenkpause nahm er das Angebot von Samuel Wuersten an, machte mit Friederike Lampert, Désirée Staverman, Michael Schumacher und Sabine Kupferberg gemeinsame Sache und brachte unter seinem Stück-Titel «One of a Kind»
in Rotterdam das drei Jahre währende «Kylián Research Project» auf den Weg.
Dessen Ergebnisse können sich jetzt sehen lassen, dokumentiert in einem ebenso attraktiven wie anregenden Buch, das die fünf Themenblöcke interaktiv aufblättert. Denn die Wechselbeziehungen zwischen Tanz & Alter, Tanz & Stimme, Tanz & Musik, Tanz & Visuelle Technologie, Tanz & Design werden nicht einfach in Form von Materialsammlungen, Meinungsbeiträgen oder Interviews abgehandelt. Am Ende jedes Kapitels findet sich der Hinweis auf einen Kurzfilm im Internet, ein Fragenkatalog und ein knappes, aber umso konzentrierteres ...
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Tanz Jahrbuch 2014
Rubrik: Jiri Kylian, Seite 24
von Hartmut Regitz
Er ist einer der größten Ballett-Stars seines Heimatlandes Kanada und derzeit erste Wahl, wenn es um die Besetzung der Hauptrollen beim National Ballet of Canada (NBoC) geht. Er verkörpert diese Partien mit Bravour, seit er vor 15 Jahren erstmals in der Kompanie auf sich aufmerksam machte. Die Künstlerische Leiterin Karen Kain bezeichnet ihn als Ausnahmetalent:...
Einer der hammerharten Sprüche des samoanischen Theatermannes und Choreografen Lemi Ponifasio geht so: «Gott mag die Künstler nicht, weil sie selbst Schöpfer sind.» Was er da sagt, zeugt von absolut unerschütterlichem Selbstbewusstsein und einer Freigeisterei, die man angesichts der blitzblank-schönen Oberfläche seiner Stücke erst einmal nicht vermuten möchte....
Nicht zuletzt angeregt durch den Tanzfonds Erbe beschäftigt sich eine zunehmende Zahl von Choreografen mit der Wieder-Holung vergangener Tanzereignisse. Dabei tritt neben der Diskrepanz zwischen Aufführung und nachgelassenen, oft unbefriedigend unvollständigen Aufzeichnungsmaterialien die Frage, über welches Verfahren sich dem Gewesenen denn anzunähern sei.
Mit den...