Moskau 2021

Eine komplette Saison, ohne Absage: Das gelang dem Bolschoi. Insgesamt ging es den großen Kompanien passabel, während kleine Truppen jetzt noch stärker am Sponsorentropf hängen

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Die Covid-19-Pandemie ist zu einer Tragödie für die Welt geworden, auch für die Welt des Tanzes. Von April bis Juni 2020 waren alle Theater geschlossen, Aufführungen wurden abgesagt, Wettbewerbe und Festivals verschoben. Die Tänzer und Tänzerinnen trainierten wie überall via Zoom – und, wichtig, ihre Gehälter wurden weitergezahlt. Im Juli 2020 gingen Renommierhäuser wie Mariinsky und Bolschoi wieder auf, im Herbst folgten viele weitere – obwohl es fast unmöglich war, die erforderlichen Abstandsregeln einzuhalten.

Wie viele Zuschauer kommen durften, hing von der lokalen oder regionalen Inzidenz ab. Finanzielle Probleme wurden vom Staat gelöst, er kompensierte Defizite und sorgte dafür, dass soweit wie möglich weitergearbeitet werden konnte. Was hieß: Das Bolschoi beispielsweise hatte eine vollwertige Tanzsaison, mit Premieren und Uraufführungen. Ärzte überwachten die Alltagsarbeit, Tänzer und Tänzerinnen stürmten regelrecht auf die Bühne. Auslandsreisen gab es nicht, aber es kamen Gastchoreografen aus dem Ausland. So zeigte Moskaus größtes Haus im Herbst eine Premiere mit vier Einaktern, gefolgt von Christian

Spucks «Orlando» und schließlich «Postscript» mit Beiträgen von Wayne ...

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Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: Parkett international, Seite 152
von Violeta Mainiece

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