Menschen und Räume

Mona Breedes Bilder, gesehen von Annette Knaut

Tanz - Logo

Menschen wirken auf Räume ein, gestalten sie, eignen sie sich an und hinterlassen Spuren. Gleichermaßen wirkt der Raum auf den Menschen ein, ermöglicht Begegnung, aber verhindert sie auch. Diese Wechselbeziehung zwischen Raum und Mensch gilt für alle Räume, sei es ein Sakralraum, ein Theater, das eigene Zimmer, eine Schrebergartenkolonie oder eben der städtische Raum.

Aber gilt dies auch für das Meer? Auf den ersten Blick stehen sich Meer und Stadt diametral gegenüber: Natur versus Kultur, Leere, Unbegrenztheit versus Struktur und Begrenztheit, hier die Einsamkeit der Menschen am Strand, dort die Menschenmassen der Großstadt. Auf das Meer richten sich die Träume nach fernen Ländern, unbekannten Kulturen und exotischen Schätzen. Die Stadt hingegen taucht die Realitäten des Lebens in modernen Gesellschaften in ein grelles Licht. Seit dem Entstehen der ersten europäischen Großstädte werden diese gefeiert und zugleich problematisiert: als Orte, in denen sich das Individuum frei entfalten kann, ohne den sozialen Restriktionen des Dorfes und der Kleinstadt unterworfen zu sein. Zugleich wird es dort mit ökonomischer Ausbeutung, Einsamkeit, Anonymität, sozialer Kälte und Segregation ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: Unterwegs, Seite 117
von Annette Knaut

Weitere Beiträge
Gegendruck

Joy Alpuerto Ritter, wir sind hier auf dem Tempelhofer Feld mitten in Berlin. Ich fand das tiefe Ausatmen eben herrlich, als wir beide aus der engen Herrfurthstraße in diese Weite hinaustraten.
So ein unverstellter Horizont. Das ist jedes Mal ein ganz unerwartetes Gefühl, obwohl ich hier schon so oft gewesen bin. Man gewöhnt sich derart schnell an die Berliner...

Petit pas

Ein freundlicher Feiertagnachmittag im Juni. Noch zeigt sich Wien von seiner besten Frühsommer-Seite, wenn die Sonne die Stadt wärmt, aber noch nicht grillt. Auf den Screens der Straßenbahn läuft ein Werbespot für eine Ausstellung des Technischen Museums über Roboter und Künstliche Intelligenz. «Tanzen sie wie wir?», blinkt es. Mit Blick auf das bevorstehende...

Mauro de Candia

Als ich vor zwei Jahren entschied, meinen Vertrag über Juli 2021 hinaus nicht zu verlängern, ahnte ich natürlich nicht, dass Monate später Covid-19 unser Leben bestimmen sollte. Damals verspürte ich nur die innere Notwendigkeit, mir mehr Zeit zum Nachdenken und Überdenken meiner Arbeit und meines Tuns überhaupt nehmen zu müssen. Überflüssig zu erwähnen, welch...