ludvig daae
Ab und zu kommt es vor, dass uns das Einfache überrascht. Dass plötzlich, unter den vielen Vorstellungen an den vielen Spielstätten, die wir besuchen, eine Aufführung uns packt, von der wir es gar nicht erwartet hätten. Und uns vor Augen führt, dass wir eben doch längst noch nicht alles gesehen haben.
Ladies and Gentlemen: Darf ich Ihnen den norwegischen Tänzer und Choreografen Ludvig Daae vorstellen – ganz sicher eine der erfreulichsten Überraschungen der letzten Jahre! Sein erstes Solo, «MM» (2011/12), kommt wie eine Ars poetica daher: Es gibt einen ersten Einblick in ein Universum, in dem nicht nur eine ganz präzise Vorstellung von Gegenwärtigkeit in Zeit und Raum herrscht, sondern das sich selbst ausdrücklich als Metapher dessen begreift, was wir von einer Tanzperformance erwarten dürfen. Daae selbst erklärt, dass uns «MM» dazu einlädt, «Ludvig (26) dabei zu beobachten, wie er im Film mit sich selbst verhandelt, sich selbst reflektiert – ein künstlerischer Prozess, dessen Schöpfer und gleichzeitig auch Darsteller er ist». Aber wir sehen noch mehr: «MM» ist, in puncto Akkuratesse wie naiver Unschuld, ein kleines Juwel. Es enthüllt, wie sich ein Zwiegespräch zwischen Bewegung und ...
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Tanz Jahrbuch 2014
Rubrik: die hoffnungsträger, Seite 155
von Tiago Bartolomeu Costa
Erstaunlich, dass Intendant Manuel Schöbel an den Landesbühnen Sachsen nach dem Weggang von Rainer Feistel, dessen Handlungsballette eine sichere Bank im Spielplan waren, die Chance nutzte für einen völligen Neuanfang. Noch erstaunlicher, dass es keinerlei Diskussionen um den Bestand der Tanzsparte gab, obwohl an diesem Theater gerade im Bereich der Musik etliche...
Li Ling Xi ist ein echtes Kraftpaket: sehr weiblich, sehr streng, sehr stark. Seit 14 Jahren arbeitet die selbstbewusste Chinesin mit der Berliner Tanzcompagnie Rubato. Nach den jüngsten Mittelkürzungen in der Hauptstadt wird sie nun umso stärker im stark prosperierenden Schanghai aktiv sein. Li Ling Xi geleitete Jutta Hell und Dieter Baumann ans dortige Rockbund...
Sie sind noch nicht ganz trocken hinter den Ohren, und deswegen ist die Solo-Therme in Otterndorf wie geschaffen für die acht Youngsters des Bundesjugendballetts. Warum nicht mal in einem leergepumpten Schwimmbecken tanzen? Noch dazu, wenn man die einmalige Bühne damit zu einem «Ausgezeichneten Ort im Land der Ideen» machen kann und dafür auch noch einen Preis...