Lieber gesund als schlank
Dora Meyer, Sie sind promovierte Naturwissenschaftlerin, forschen am Institut für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München – und beraten Studierende an der Ballett-Akademie. Wie genau sieht Ihre Arbeit dort aus?
Ich führe zuerst Einzelgespräche mit den Studierenden. Jedes Gespräch dauert eine Stunde, ich stelle Fragen über ihre Ernährung und allgemein zu ihrer Gesundheit, zu Schlaf, Stress und so weiter. Dann stellen wir einen individuellen Ernährungsplan zusammen, immer in Abstimmung mit den kulturellen Aspekten der Schüler.
Japaner etwa essen wenig Milchprodukte, also müssen wir eine andere Quelle für Kalzium finden. Wir machen Zielvorgaben, zum Beispiel wie man mehr Eisenquellen findet, und dann gibt es einen Folgetermin. Außerdem gebe ich Workshops und erkläre die Grundlagen der Sporternährung, es gibt zum Beispiel ein sehr bekanntes Syndrom in der Sportwelt, es heißt «Relatives Energiedefizit im Sport (RED-S)»: Die Energieaufnahme deckt nicht den Energieverbrauch. Das betrifft fast die Hälfte der Tänzerinnen und Tänzer. Sie essen zu wenig und trainieren zu viel, die gesundheitlichen Konsequenzen sind dann sowohl physisch als auch mental.
Wann finden die ...
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Tanz März 2023
Rubrik: Praxis, Seite 60
von Angela Reinhardt
Screening
TANZ IST KUNST: CUNNINGHAM
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Floor on fire
KÄMPFEN UND KOOPERIEREN
Das nennt man wohl einen smoothen Übergang: Ioannis Mandafounis wird ab Sommer die Leitung der Dresden Frankfurt Dance Company von Jacopo Godani übernehmen (tanz 1/23). Geplant sind einige Änderungen bei der Kompanie, auch im Ensemble werden Positionen neu besetzt, aber jetzt schon gibt die Gruppe einen Vorgeschmack darauf, was...
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