Kompanie und Stream des Jahres: Nederlands Dans Theater
Programmatische Premieren. Gleich zu Beginn der Saison 2020/21 titelt Emily Molnar jedenfalls noch hoffnungsvoll einen Abend «Endlessly Free» – und ohne Zweifel spricht die neue Direktorin des Nederlands Dans Theater (NDT) damit den wenigen, noch erlaubten Zuschauern im Zuiderstrandtheater in Den Haag aus dem Herzen. Auch zwei Monate später klingt die Botschaft «Dare to Say» noch verhalten optimistisch, während sich kurz vor Jahresende dann Yoann Bourgeois schon mal vorsichtig fragt: «I wonder where the dreams I don’t remember go».
Aussagekräftig auch die Premierentitel der zweiten Spielzeithälfte: «Shadow’s Whisper» nennt sich ein Doppelabend mit Kreationen von Imre und Marne van Opstal und Hofesh Shechter, ein anderer mit alten und neuen Choreografien von Jiří Kylián und Marco Goecke «Souls made apparent». «Mist» wiederum heißt schließlich am Ende der Spielzeit ein Filmprojekt von Damien Jalet, das im Jahr zuvor noch für die Bühne vorbereitet wurde: ein Titel, der sich sowohl im Englischen wie im Deutschen durchaus pandemiebezogen interpretieren lässt.
Was auch immer einem die NDT-Titel bedeuten wollen: Es gab Premieren, es gab so viele Premieren wie geplant; und sie erreichten ...
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Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: The Winners Are, Seite 131
von Hartmut Regitz
Ein Tag im Winter 2021. Im Homeoffice. Schriftsteller sind ja seit circa 2500 Jahren im Homeoffice, wir sind gewissermaßen die Gründungsväter des Homeoffice. Man solle das Homeoffice verantwortungsvoll nutzen, hat der Bundespräsident gesagt. Tolstoi konnte das, der hatte sogar 13 Kinder im Homeoffice und hat dabei noch «Krieg und Frieden» geschrieben. Normalerweise...
… Eine Arbeit mit Jugendlichen in Düsseldorf, denen ich und meine Kollegin Kamila Kurczewski nie analog begegnet sind.
Produktiv sein müssen und choreografische Gruppenarbeit gewährleisten, um die Lage zu retten? Nein, ich hatte keinen Bock. Ich habe mich eher auf einzelne Proben oder Gespräche konzentriert; erst mal, um einen Raum zu schaffen, in dem jede*r sich...
das auf-mich-selbst-zurückgeworfensein hat mir zeit gegeben, mich mit ein paar fragen auseinanderzusetzen, denen ich vor der pandemie keinen raum gelassen habe. das war wirklich positiv und hat mir geholfen, mich neu zu orientieren. ich habe gelernt, mir meine zeit nicht vollständig zu verplanen, um platz für spontane erlebnisse zuzulassen.
mich hat die weltweite...
