Körperorchester
Koryphäen zu besingen, ist eine Herausforderung an die Kunst, nicht den Überblick zu verlieren. Was steht im Vordergrund, was im Schatten eines Lebens, das im Kollektiv eines der ersten Kibbuze begann und sich seit der Gründung Israels in kriegerischen Konflikten raumgreifend entfaltete? Noa Eshkol war vieles: Tänzerin, Choreografin, Pianistin, Künstlerin. Doch als Erfinderin einer analytisch-geometrischen Bewegungsschrift fixierte sie die flüchtigste aller Künste und forderte das Sehen, Denken, Verstehen heraus. Wenn sie jetzt, an ihrem 100.
Geburtstag, in Zeiten neuer tödlicher Kämpfe noch lebte, wäre ihre Antwort darauf ebenso kreativ wie 1973? Als damals Tänzer ihrer Chamber Dance Group als Soldaten im Jom-Kippur-Krieg kämpfen mussten, suchte sie im spontanen Arrangieren bunter Stoffreste ein Ventil. Der erste ihrer fantastischen Wandteppiche war geboren.
Tanz ohne Kostüm, Musik, Bühnenbild
Der schöpferische Schub dieser Katastrophe war zukunftsweisend. In dieser Zeit entstanden in einem Arbeitsprozess mit ihren Tänzerinnen opulente Wall Carpets, die sie aus vielfarbigen Flicken choreografierte, ohne je eine Schere zu benutzen, «keine Regeln, keine Theorie – nur Leidenschaft», ...
Noa Eshkols Werke wurden in den letzten Jahren in internationalen Ausstellungen weltweit präsentiert, von Jerusalem über Los Angeles, New York, Wien und Paris bis nach Tokio, Sydney und Berlin. Die Künstlerin Sharon Lockhart war die erste, die Eshkols Tänze zusammen mit den Wandbehängen in Jerusalem (2011) und Wien (2012) aufführen ließ. Eshkols choreografische Arbeit wurde im August 2023 mit Performances der Noa Eshkol Chamber Dance Group in den KW Institute for Contemporary Art Berlin gewürdigt. Zusammen mit dem Georg Kolbe Museum haben die KW Anfang 2024 Eshkols und Wachmans Buch «Movement Notation» zum ersten Mal seit der Erstveröffentlichung neuaufgelegt. Darüber hinaus eröffnet das Georg Kolbe Museum am 15. März die bis 25. August laufende Ausstellung «Noa Eshkol. No Time to Dance» (mit der Buchpräsentation am 17. März) über Eshkols choreografisches Vermächtnis, das hier mit ihren Wandteppichen in Dialog gebracht wird.
www.georg-kolbe-museum.de
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Tanz Februar 2024
Rubrik: Traditionen, Seite 50
von Irene Sieben
assembly hall
Der Name ist ein Markenzeichen: Die Kanadierin Crystal Pite hat sich an die Weltspitze choreografiert. Warum das so ist, zeigt auch ihre jüngste Produktion. Wir stellen sie vor
purple
Dieses farbige Berliner Festival steht für den Aufschwung eines ganzen Genres: Tanz für junges Publikum. Wir erkunden, was den Charme und den Erfolg des Formats ausmacht
«Neues Wiener Journal», 30. Jänner 1924. Mit dem Autoren-Kürzel _r. gezeichnet, hatte er/sie offenbar nicht nur mit der Choreografin gesprochen, sondern auch eine Probe verfolgt. Der zweite Teil des vierteiligen Tanzdramas «Gewalten des Lebens» – und nur der ist vor allem durch die Einstudierung zweier ehemaliger Bodenwieser-Tänzerinnen aus Wien nebst einer...
Deutschland
Bad Soden
Ballettschule Ulrike Niederreiter
Dipl. Ballettpädag. Ballett/Jazz/Modern/Charakter/tänzerische
Früherziehung. Ausbildung bis zur Akademiereife. Ballettmärchen
An der Trinkhalle 2B,
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Tel. +49-6196-22849
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Stätte für Zeitgenössischen Tanz
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