highlights
berlin, dresden, hamburg_________
nordwind-festival
Es ist doch so: Wickie, Pippi Langstrumpf und Pettersson & Findus gehören zum Inventar jeder Kindheit, aber ausgewachsene Mitteleuropäer bekennen sich zu Skandinavien und Smørrebrød meist nur als Sommerfrischler, die nach erträglichen Hitzegraden dürsten. Ein Fehler, denn das weite Feld der Theaterkunst beackern unsere nördlichen Nachbarn mit Hingabe, und was dabei herausspringt, wird drei Spätherbstwochen lang beim Nordwind-Festival präsentiert.
Alma Söderbergs Solo-Beitrag ist passenderweise mit «Travail» betitelt, während Charlotte Engelkes zum Wagner-Jahr als Walküre posiert und unter dem Motto «All is Divine» zwischen Göttern und Menschen Begegnung stiftet. Klingt doch verlockend nach Tanz-Walhall!
Vom 22. November bis 14. Dezember, nordwind-festival.de
moskau_________
marco spada
Das hat am Bolshoi gerade noch gefehlt: eine Räuberpistole aus der Zeit der Ballettromantik. Doch selbst wenn am Ende «Marco Spada» das Zeitliche segnet, gerät in dem Zweiakter außer ihm niemand in Gefahr. Der Boss hat schließlich Charakter, und weil seine angebliche Tochter einen Grafen liebt, wird dem Adel kein Haar gekrümmt. 1857 hat Joseph ...
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Tanz November 2013
Rubrik: kalender und kritik, Seite 34
von
Nach einjähriger Vorbereitungszeit geht Ingrid Lorentzen in die Vollen: Ein Blick zurück soll es sein und zugleich einer nach vorne, und dieser Kraftakt kennzeichnet ihre erste richtige Spielzeit als Direktorin des Nasjonal Balletten in Oslo: Gleich fünf Uraufführungen zu Anfang untermauern den Anspruch, auch international ein Zeichen des Aufbruchs zu setzen,...
Sie sind Sprösslinge des berühmten italienischen Regisseurs Romeo Castellucci: Agata, Teodora und ihr Bruder Demetrio Castellucci. Zusammen mit Eugenio Resta gründeten sie 2007 in ihrer Geburtsstadt Cesena die Tanzkompanie Dewey Dell: benannt nach der Tochter einer armen Familie in William Faulkners Provinz-Odyssee «Als ich im Sterben lag». Bei seinem Erscheinen...
So sensibel. So unglaublich behutsam – man fürchtet fast, das feinstoffliche Gewebe, das sich dort auf der Bühne entspinnt, kann die grob-poltrige Realität einer Zuschauerschar kaum aushalten. «Vortex Temporum», ein «Zeitenstrudel», in den Tänzer und Musiker mit überwachen Sinnen, hoch empfindsamen Körpern gesogen werden, hin zu einem Verschwinden, zum Verlöschen...