Golden Boy
«Er ist die große Ausnahmeerscheinung unter den Ballettschöpfern seiner Generation: ein Romantiker par excellence, ein Träumer, ein Poet, in einer Welt lebend, die von Fabelwesen und Fantasiegestalten bewohnt wird, von Harlekinen und Clowns, von weisen Narren und närrischen Weisen, von Geschöpfen, deren Seele so empfindlich ist, dass sie sie hinter Masken und unter Verkleidungen verbergen – ein Mann, mit einem großen, überströmenden Herzen für diejenigen, die da mühselig und beladen sind, die Zukurzgekommenen und vom Schicksal Benachteiligten, die ohne viel Aufhebens die Bürde
ihres Daseins tragen und selbst unter Tränen das Lächeln nicht ganz verlernt haben.» Derart enthusiastisch begrüßte der Kritiker Horst Koegler am 7. Januar 1961 in der «Stuttgarter Zeitung» den neuen Ballettdirektor der Württembergischen Staatstheater. Er war nur wenige Wochen zuvor ernannt worden – im Oktober 1960 studierte John Cranko seinen «Pagodenprinz» in Stuttgart ein, Generalintendant Walter Erich Schäfer fand Stück und Choreograf gut, komplimentierte den bisherigen Direktor Nicholas Beriozoff mitten in der Spielzeit hinaus und engagierte den 33-jährigen Briten südafrikanischer Abstammung quasi vom ...
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Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: John Cranko, Seite 26
von Angela Reinhardt
Mit den Eltern – Tänzerin und Tänzer –, kam Paul Irmatov aus Russland nach Deutschland. Sie sorgten zunächst für seine Ausbildung, dann ging er an die Ballett-Akademie München, 2018 Engagement beim Prager Nationalballett. Seitdem Erarbeitung eines weiten Repertoires dank intelligenter Verbindung von technischem Können und individueller Gestaltung. 2021 wird er...
Nach 50 Jahren kreativer Arbeit in Hamburg hat John Neumeier ein einzigartiges Tanz-Universum aufgebaut: eine weltbekannte Compagnie, eine Schule, eine Jugendcompagnie, ein bedeutendes Choreografie-Œuvre und eine umfangreiche, faszinierende Tanzkunst-Sammlung, die – ergänzt um Bibliothek und Memorabilia-Archiv – seine Stiftung ausmacht. Das war, und das ist.
Es ist...
Man kann nicht über «50 Jahre Tanztheater Wuppertal» reden, ohne immer wieder über Pina Bausch zu reden. «Das gehört alles zusammen: das Stück, das Ensemble, ich.» So zitierte der Tanzkritiker Jochen Schmidt die Prinzipalin in seinem Buch «Tanzen gegen die Angst. Pina Bausch», das 1998 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums erschienen ist. Das ist 25 Jahre später...