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Vom inneren Ausgleich zum bewussten kreativen Akt: Der Choreograf Angelin Preljocaj entwickelt Schritt für Schritt sein Talent als Maler

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«Ich habe schon als Kind gezeichnet. Meine Mutter rief es mir erst kürzlich wieder ins Gedächtnis.» Vor zehn Jahren begann der Choreograf Angelin Preljocaj regelmäßig zu malen. Erst mit Acryl, bis er den Spaß an Ölfarben entdeckte. «Die sind wie lebende Organismen, man kann ihnen über mehrere Tage dabei zusehen, wie Farbtöne und Materie sich verändern, gerade wenn es um Gesichter geht, und ich liebe Porträts, ob von realen oder imaginären Personen.

» Die malt er stets in Übergröße, dafür oft an Kinn und Stirn abgeschnitten, was sie noch eindringlicher macht: «Ein Gesicht, das dich anstarrt, verweist dich auf dich selbst. Es lädt dem Betrachter Verantwortung auf.» Seine Filzstift-Porträts zeigen Figuren der Tanzgeschichte wie die Pawlowa oder Maud Allan in ihrer berühmten Salome-Interpretation von 1906.

Das Théâtre national de Chaillot in Paris zeigte kürzlich die erste Preljocaj-Ausstellung überhaupt. Vierzig Gemälde und Zeichnungen, etwa die Hälfte seines Schaffens, waren zu sehen. Es dürfte nicht die letzte Gelegenheit gewesen sein, steckt doch mehr dahinter als der berühmte Name des Tanzschöpfers, der mit Werken wie «Noces» (1989), «Le Parc» (1994) oder «Blanche Neige» (2008) auf ...

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Tanz Mai 2014
Rubrik: bewegung, Seite 4
von Thomas Hahn

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