Emily Molnar
Wir haben uns in der vergangenen Spielzeit gefragt: Was können wir jetzt tun, das wir normalerweise nicht tun könnten? Also ergriffen wir die Gelegenheit, nahmen uns Zeit, dachten nach, stellten Fragen und entwickelten Tools, die uns anspornten, außerhalb unserer angestammten Domäne zu denken. Unsere Prioritäten dabei waren Forschung und Entwicklung neuer Ideen.
So entstanden Projekte wie etwa «Shared Platform, Open Space» und natürlich die Livestreams unserer Bühnenprogramme, die von Menschen in über 70 Ländern geschaut wurden – darunter viele Orte, an die wir als Kompanie niemals hätten reisen können. Zwar werden Livestreams auch in Zukunft ein hybrides Präsentationsmodell für uns darstellen, doch werden sie das persönliche Live-Erlebnis unserer Arbeiten niemals ersetzen. Denn dieses bildet nun mal den Kern unseres Tuns.
In den vergangenen Monaten mussten wir unseren Fokus permanent neu ausrichten. Unser Projekt mit Damien Jalet beispielsweise war ursprünglich für die Bühne konzipiert und sollte außerdem in Livestream-Performances gezeigt werden. Doch die Umstände veranlassten uns dazu, die Arbeit in einen Film umzuwandeln, der im Herbst 2021 vorgestellt wird. Besonders dieses ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: Pandemie, Seite 113
von
Programmatische Premieren. Gleich zu Beginn der Saison 2020/21 titelt Emily Molnar jedenfalls noch hoffnungsvoll einen Abend «Endlessly Free» – und ohne Zweifel spricht die neue Direktorin des Nederlands Dans Theater (NDT) damit den wenigen, noch erlaubten Zuschauern im Zuiderstrandtheater in Den Haag aus dem Herzen. Auch zwei Monate später klingt die Botschaft...
Als John Neumeier und das Hamburg Ballett «Ghost Light» wenige Wochen nach der Uraufführung im Oktober 2020 nach Baden-Baden brachten, war die Pandemie, wie wir heute wissen, noch lange nicht vorbei. Aber wir hegten irgendwie Hoffnung. «Ghost Light» war eines jener wenigen neuen Tanzstücke, die wir im Herbst nach dem Lockdown vom Frühjahr 2020 sehen konnten. Es war...
Im August 2020 fing unsere erste Spielzeit als neugeformtes Ballett am Rhein an. Die Welt stand still, aber wir bewegten uns weiter. Wortwörtlich: Im Ballettsaal, im digitalen Raum und in unseren Köpfen und Herzen wurde unsere Vision für diese Compagnie weitergesponnen, vorangetrieben, vergrößert und bereichert von und mit den Menschen, die mir an den Rhein gefolgt...
