ehrengalerie
In Paris wurde das klassische Ballett als Kunstgattung gegründet. Die Académie royale de danse entstand 1661. Der Sonnenkönig selbst rief sie ins Leben. Später ging sie in der Académie royale de musique auf. Heute prangt die Inschrift «Académie nationale de musique» an der 1875 eröffneten Opéra Garnier, einem schnörkeligen Belle-Époque-Bau und nostalgischen Artefakt der Erinnerung. Die kostbarste und kunsthistorisch wertvollste Skulpturengruppe von Jean-Baptiste Carpeaux an der Außenfassade – heute eine Kopie, das Original steht im Musée d’Orsay – ist «La Danse» gewidmet.
Innen, im Marmorfoyer und in diversen Umgängen, findet man fein gemeißelte Büsten von Marie Sallé, die dem Tanz den dramatischen Ausdruck schenkte, oder von Carlotta Grisi, der ersten «Giselle». Kostüme legendärer Tänzer stehen in Vitrinen, erinnern an Rudolf Nurejew als Romeo oder Patrick Dupond als Prinz Siegfried. Das exzellente Museum im linken Seitenflügel zeigt immer wieder schöne Ausstellungen, die meist der französischen Tanzgeschichte gewidmet sind.
Patriotische Ehrung wird auch in Covent Garden gepflegt. Wann immer man das Royal Opera House in London besucht, kann man hinter Glas etwas bestaunen, das die ...
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Tanz April 2016
Rubrik: warm-up, Seite 1
von Manuel Brug
Er ist mächtig in Fahrt an diesem Morgen. Wie sich herausstellt, ist Akram Khan allerdings selbst der Urheber des Problems, das ihn gerade auf Trab hält. Dabei hat der Choreograf eigentlich schon genug damit zu tun, die Vorstellungsserie von «Until the Lions» in Londons Roundhouse durchzuziehen, zumal er mit auf der Bühne steht. Das Tanzhaus Sadler‘s Wells bespielt...
newcomer: katarzyna kozielska
Was tut man nicht alles für die Kunst! Katarzyna Kozielska wollte wissen, wie ihre Gehirnströme aussehen, wenn ihr beispielsweise die Sonne scheint. Also hat die Halbsolistin des Stuttgarter Balletts im Vorfeld ihrer jüngsten Choreografie einen Neurologen aufgesucht und ein EEG erstellen lassen, um zu sehen, was sich in ihrem Kopf...
St. Gallen hat mit seinen Tanzdirektoren wenig Glück. Philipp Egli, dem die Ostschweizer Stadt viele schöne Tanzstücke zu verdanken hatte, ging, weil ihm der Umbau der Lokremise zu lange dauerte. Sein Nachfolger Marco Santi ging, weil seine Kompanie nicht die Unabhängigkeit bekam, die er sich wünschte. Nun ist das Tanzensemble nach wie vor dem Musiktheater...