edvard
Eine Hotellobby in Oslo, vor den Fenstern tanzen Schneeflocken und verhüllen die städtische Belle-Epoque-Pracht mit glitzernden Eishauben. Übers Pflaster der Karl Johan Gate, die Nationaltheater und Parlament verbindet, schlitterte einst auch Edvard Munch. Heute zählen seine Bilder und Zeichnungen zu den kulturellen Schätzen des Landes. Trotzdem bekennt Kristin Lytskjold Raknes, Pressechefin der zeitgenössischen Vorzeigekompanie Carte Blanche, freimütig: «Wir Norweger wissen kaum, wie kostbar seine Kunst ist.
Wahrscheinlich kennt jeder irgendeines seiner berühmtesten Gemälde, aber nicht deren bahnbrechende Bedeutung.» Muss also erst ein Fremdling wie Marcos Morau kommen, um Munchs epochale Leistung zu würdigen? Es sieht ganz danach aus. Der spanische Choreograf, 32 Jahre alt, hat so-eben «Edvard» uraufgeführt. Aus dem Grübeln kommt er auch nach der Premiere nicht heraus: «Stellen wir uns mal vor, Munch wäre Franzose gewesen – dann würde seine Kunst en gros vermarktet, seine Person wäre ein Touristenmagnet. Aber er war nun mal hier zu Hause. Und obwohl er als Nationalikone verehrt wird, haben ihn viele nicht als Wegbereiter des Expressionismus auf dem Schirm.»
Ein grauer Rundvolant, ...
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Tanz März 2015
Rubrik: produktionen, Seite 8
von Dorion Weickmann
im april: nacho duato_______
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