Die Lehrerin: Dinna Bjørn
Sie sind gerade aus Sankt Petersburg zurückgekehrt, wo Sie Schüler der Waganowa-Akademie unterrichtet haben, die eine Aufführung von August Bournonvilles «Le Conservatoire» vorbereiten. Wie kam es dazu?
Das Interesse rührt wohl daher, dass ich das Ballett, mit dem Bournonville sich an seine Studienjahre an der Pariser Oper erinnerte, vor Kurzem mit dem Ballett des Staatlichen Opernhauses in Jekaterinburg erarbeitet habe. An der Waganowa-Akademie will man sich der Bournonville-Tradition mehr als bisher zuwenden. Gezeigt wird das Stück am 11. Juni im Mariinsky-Theater.
Ihr Vater war Tänzer, Sie kamen mit 16 Jahren zum Königlich Dänischen Ballett und wurden nach dem Bühnenabschied 1987 Pädagogin. Was sind die Grundlagen Ihrer Bournonville-Methode?
Seit ich mir die Rollen des Bournonville-Repertoires erarbeitet habe, war ich damit beschäftigt, eine eigene «Bournonville-Bibel» zu entwickeln. Ich war neugierig auf die Veränderungen, denen Stücke unterliegen, wenn sie von älteren an jüngere Tänzer weitergegeben werden. Dabei standen mir die Lehrer Hans Brenaa und Kirsten Ralov nahe. Ralov gab 1979 unter dem Titel «The Bournonville School» ein Kompendium der Bournonville-Choreografien ...
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Tanz Mai 2014
Rubrik: praxis, Seite 74
von Interview: Charlotte Christensen
«Exactly.» Das Lob geht Edward Clug leicht über die Lippen. Immer wieder fällt das Wort, während er – unter den Augen eines großen Cranko-Fotos – völlig unverkrampft fürs Stuttgarter Ballett ein neues Stück erarbeitet. Noch ist es im Entstehen. Noch weiß der 40-Jährige nicht, wo es ihn am Ende einmal hinführen wird. Aber die Art und Weise, wie Friedemann Vogel und...
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