Die Erben?

«Geschichte wiederholt sich. Hat damit irgendjemand ein Problem?», fragt die Choreografin Florentina Holzinger. Gemeinsam mit Vincent Riebeek kreuzte sie in Freiburg Vaslav Nijinsky mit Anita Berber. Dazu eingeladen hatte der Tanzhistoriker Eike Wittrock. Ein Gespräch über Sinn und Grenzen des brandaktuellen Historismus, Marke Tanzfonds Erbe

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Florentina Holzinger: Was machst du gerade?
Eike Wittrock: Ich organisiere mit Margarita Tsomou in Hamburg fürs «Internationale Sommerfestival» auf Kampnagel die «Fantasies that matter. Images of Sexwork in Media and Art»-Konferenz.
Holzinger: Was ist das denn?
Wittrock: Kulturwissenschaftlerinnen treffen auf Sexarbeiterinnen. Aber wir sind ja nicht deshalb hier.

Es geht doch um den Tanzfonds Erbe, nicht wahr? Wir waren ja zusammen am Theater Freiburg, im Julius-Hans-Spiegel-Zentrum für Exotismen in der Tanzmoderne.

Was habt ihr da gemacht?
Holzinger: Da haben wir Vaslav Nijinsky mit Anita Berber zusammengebracht und versucht, das Ballett «Schéhérazade» aus dem Blickwinkel der Berber zu re-enacten. Wir haben es aber umgemünzt auf unsere eigenen Biografien.

Wieso die eigene Biografie?
Holzinger: Es ist doch interessant, eine gemeinsame Geschichte festzustellen. Wir sind angetreten in der Annahme, dass Vincent Riebeek und ich endlich mal getrennt arbeiten, um unsere individuellen Sachen weiterzutreiben – Vincent mit Nijinsky, ich mit Berber. Und dann haben wir beides zusammengebracht.
Wittrock: Dieses Projekt haben Anna Wagner und ich am Theater Freiburg initiiert, eben in unserem ...

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Tanz Jahrbuch 2014
Rubrik: hamburg: john neumeier, Seite 106
von Arnd Wesemann

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