
Friedemann Vogel. Foto: Roman Novitzky
Botschaft für den internationalen Tag des Tanzes 2021
Alles beginnt mit Bewegung - ein Instinkt, den wir alle haben - und Tanz ist Bewegung, die verfeinert wird, um zu kommunizieren. So wichtig und beeindruckend eine makellose Technik auch ist, letztlich ist es das, was der Tänzer in der Bewegung ausdrückt, was die Essenz ist.
Als Tänzer sind wir ständig in Bewegung und streben danach, diese unvergesslichen Momente zu schaffen. Unabhängig vom Tanzgenre ist es das, wonach jede*r TänzerIn strebt.
Wenn wir also plötzlich nicht mehr auftreten dürfen, wenn Theater geschlossen und Festivals abgesagt werden, kommt unsere Welt zum Stillstand. Kein Körperkontakt. Keine Shows. Kein Publikum. Noch nie in der jüngeren Geschichte war die Tanzgemeinschaft so kollektiv gefordert motiviert zu bleiben und unsere Raison d’Être zu finden.
Doch gerade dann, wenn uns etwas Wertvolles genommen wurde, wissen wir erst richtig zu schätzen, wie lebensnotwendig das ist, was wir tun, und wie viel der Tanz für die Gesellschaft im Allgemeinen bedeutet. Tänzerinnen und Tänzer werden oft für ihre körperlichen Fähigkeiten gefeiert, während wir in Wirklichkeit noch mehr von unserer mentalen Stärke getragen werden. Ich glaube, es ist diese einzigartige Kombination von körperlicher und mentaler Beweglichkeit, die uns helfen wird diese Krise zu bewältigen, uns immer wieder neu zu erfinden, um weiter zu tanzen und vor allem weiterhin Menschen zu inspirieren.
Friedemann Vogel, Erster Solist & Kammertänzer, Das Stuttgarter Ballett
Mehr Informationen über den internationalen Tanztag: www.international-dance-day.org

Tanz Mai 2021
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von Friedemann Vogel
Staßfurt zum Beispiel. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Magdeburg und Halle gelegen. Um die 25 000 Einwohner, historische Stadtmauer, Tierpark, ein hübsch restaurierter Wasserturm und die behäbig dahinströmende Bode, eher Flüsschen als Fluss. Ein Städtchen mit großer Vergangenheit, weil Geburtsort des Kalibergbaus. Davon kündet eine Senke in der Ortsmitte: Wo einst Abbau betrieben...
Kann ein Rhythmus, ein mit den Händen geschlagener Takt, bereits politisch sein? In Kate McIntoshs «To Speak Light Pours Out» ist er das auf jeden Fall. Die in Brüssel arbeitende Neuseeländerin hat das Stück – koproduziert u. a. von PACT Zollverein, Künstlerhaus Mousonturm, Wiener Festwochen – in einer Residenz am Schauspiel Leipzig erarbeitet. Sie untersucht darin zusammen mit drei...
Wie schafft es die Batsheva Dance Company bloß, immer die coolsten, zeitgeistigsten Choreografen hervorzubringen – Hofesh Shechter, Sharon Eyal, jetzt Newcomer Itamar Serussi? Wie können so viele unterschiedliche Bewegungscodes gleichzeitig in einem Choreografenhirn aufploppen, wie das in «Henry» geschieht? Und wer zum Teufel ist bloß dieser titelgebende Henry?
Zumindest bei der letzten...