Ausstellungen 1/19
Tanzfieber
Im Juli 1518 begannen Dutzende von Menschen in den Straßen von Straßburg zu tanzen, zum Schluss waren es angeblich 400 «Dantzer». Da hatte eine mehrwöchige «Tanzepidemie» die Stadt erschüttert. Chronisten wie der berühmte Humanist Sebastian Brant berichteten und empfahlen, die Choreomanen in «akustische Quarantäne» zu stecken. Diese Ausstellung zeigt, wie Stadtverwaltung, Klerus und Ärzte versuchten, den Ursachen des schon im 14. Jahrhundert bekannten «Tanzwahns» entlang des Rhein auf die Spur zu kommen.
Anhand von zeitgenössischen Quellen wird sauber unterschieden zwischen Legenden wie dem Tanzheiligen und Nothelfer Sankt Veit und vermeintlich handfesten -Diagnosen kollektiver Epilepsie. Mitnichten war die mittelalterliche Welt -jedenfalls so von irrationalen Impulsen durchzogen, wie es gern behauptet wird. «1518. La fièvre de la danse» in Straßburg, Musée de l‘Œuvre Notre-Dame, bis zum 24. Februar;
www.musees.strasbourg.eu
Kunsthalle Göppingen, www.kunsthalle-goeppingen.de
«Tanz. Bewegung. Geste. Bild.». Vom 20. Januar bis zum 24. März
Köln, Deutsches Tanzarchiv Köln im Tanzmuseum, www.sk-kultur.de
«Gert Weigelt. Autopsie in Schwarz/Weiß». Bis zum 27. Januar
«Tanz! ...
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Tanz Januar 2019
Rubrik: Kalender, Seite 54
von
Das kann ja heiter werden. Bevor die Vorstellung richtig beginnt, treten die zwanzig Tänzer und Tänzerinnen vor den Vorhang und stellen der Reihe nach ihre persönliche Beziehung nicht nur zu dieser «Romeo und Julia»-Produktion her. Noch scheinen alle nackt; die fleischfarbenen Bodys lassen allerdings manchen Muskel, aber auch Geschlechtsteile monströs hervortreten....
Der Ausgangspunkt – daran lässt schon der Beginn keinen Zweifel – ist das Barock. Die zwanzig Tänzer des Ballett Rossa der Oper Halle tragen rüschenreiche Kostüme, aufgetürmte Perücken – alles in strengem Schwarz und Weiß (Kostüme: Carla Caminati). Sie spazieren bereits während des Einlasses zu Vogelgezwitscher über den weißen Tanzboden der Raumbühne «Babylon»,...
Wenn Brigitta Luisa Merki choreografiert, entsteht ein Teppich, so farbenfroh wie ein anatolischer Kelim, so fein und präzise geknüpft wie ein Seidenteppich und so erdnah wie der Granitplatten-Sitzplatz in Herrn und Frau Schweizers Garten. Es scheint darum obsolet, dass sie ihr zweitletztes Stück «Mosaico» nennt. Mosaike sind sie eigentlich alle. Hier aber hat die...