Amanda Millers «Giselle»

Im Zen-Garten

Tanz - Logo

Das Schicksal des Winzermädchens, das sich erstmals vor 165 Jahren aus unglücklicher Liebe zu Tode tanzte, bewegt in dieser Spielzeit in Düsseldorf-Duisburg Ballettchef Youri Vàmos (Premiere: 2. Februar), Marguerite Donlons irisches Tinkermädchen tourt, und im Kölner Schauspielhaus schickt jetzt Amanda Miller esoterische Wesen durch einen Zen-Garten unter dem Titel «Giselle – on Love and Other Difficulties».

Die Amerikanerin, seit einigen Jahren dem tibetischen Buddhismus zugewandt, hat sich den romantischen Stoff lediglich ästhetisch anverwandelt.

Ohne jeden Zugang zu einer wie auch immer gearteten Neudeutung, inszeniert sie das Ballett ansonsten vom Blatt (zu Adolphe Adam vom Band). Kleine Holz-Kiefern im Hintergrund – die einen Raum als Nô-Theater definieren –, eine Miniatur-Sitzgruppe wie eine Puppenstube, ein stilisierter, mit Blumen umflorter Eingang, hübsche Wolken am Bühnenhimmel, die sich mit der Stimmung auf der Bühne aufhellen oder verdunkeln.
Pretty ugly tanz köln (mit Unterstützung von Tanzabsolventen der Musikhochschule Köln) geistert in naivem Naturalismus über die Bühne und meint es nicht mal ironisch. Die Mädchen tragen Röcke wie Blütenblätter, Blätterkränze im ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Dezember 2006
Rubrik: Der Kalender, Seite 47
von Bettina Trouwborst

Vergriffen
Weitere Beiträge
Rosalynde LeBlanc

A few months ago, at a time when I was particularly exhausted from the recurring insolvency of my free-lance dancer lifestyle, I thought I had been granted a little monetary relief through an act of divine intervention. I was standing on the subway platform waiting for the downtown A train and absent-mindedly flipping through AmNewYork. Just a moment before I had...

Die Ballerina als Gefährt

Der ungarische Religionswissenschaftler Mircea Eliade veröffentlichte 1957 die Schrift «Das Heilige und das Profane». Er fragte: Wie kann ein x-beliebiger Raum «heilig» werden? Man kann ein Schloss davor hängen. Dann ist der Raum privat. Man kann beschließen, dass einen Raum nur eine winzige Minderheit betreten darf. So erhält man einen Altarraum oder eine Bühne....

Günter Pick verlässt die ZBF

Günter Pick, acht Jahre lang haben Sie bei der ZBF die Belange der Tänzer vertreten. Zuvor waren Sie Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor. Inwieweit hat sich die Tanzszene in der Zeit verändert? Sie ist sehr viel selbstbewusster geworden. Auch geht es ihr «gold», wenn ich die Situation des Tänzers hier mit der im Ausland vergleiche.

Wie äußert sich das erstarkte...